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Vom Wüstensand ins Heideland

Durch einen Beitrag bei radio hbw ist Abdessamia Ghanami aus Algerien nach Deutschland gekommen.

3.000 Kilometer von Aschersleben entfernt sitzt ein junger Mann über seinen Büchern und paukt deutsche Vokabeln. Zur gleichen Zeit trifft sich in Aschersleben eine kleine Gruppe und versucht, ein paar Worte Arabisch zu lernen. Beide wissen nichts voneinander. Das soll sich schon bald ändern.

Abdessamia Ghanami

In Aschersleben entwickelt sich aus der Sprachgruppe heraus nach einem Radiobeitrag die interkulturelle Redaktion von radio hbw. Sie produziert jede Woche das deutsch-arabische Magazin „Radio Salām“. Und genau zu dieser Sprachgruppe nimmt Abdessamia Ghanami Kontakt auf. Der Algerier studiert zu dieser Zeit gerade Deutsch an einer Universität in Oran. Immer wieder erkundigt er sich nach dem Leben in Deutschland und bittet um Unterstützung, wenn er an seinen deutschen Texten feilt, erinnert sich Redaktionsleiterin Ute Christina Scholz. Schnell freundet er sich über die sozialen Netzwerke auch mit den anderen ehrenamtlichen Redakteuren der Sendung an und pflegt mit ihnen einen regen Austausch.

Mit einem Beitrag über seine Heimatstadt Adrar ist Abdessamia Ghanami ein paar Monate später erstmals in der Sendung zu hören. Es folgen viele weitere Beiträge auf Deutsch und Arabisch. Auch beim Übersetzen des Nachrichtenblocks in der Sendung kann das Team zuverlässig auf seine Hilfe bauen. Immer wieder arbeitet er aus der Ferne an der Sendung mit. Und immer wieder schreibt er: „Eines Tages möchte ich gemeinsam mit euch im Studio stehen!“

Aber wie soll das gehen? Eine Reise nach Deutschland scheint in weiter Ferne. Abdessamia Ghanami stammt aus einer sehr armen Familie, muss sich seinen Lebensunterhalt hart verdienen. Genauso hart arbeitet er gleichzeitig daran, seinen Universitätsabschluss mit dem bestmöglichen Ergebnis zu beenden. Er setzt alles daran, sich seinen Wunsch zu erfüllen, schreibt Bewerbungen an deutsche Wohlfahrtsverbände, bittet um einen Ausbildungsplatz – ohne Erfolg. Bis sein größter Traum in Erfüllung geht, soll also noch einige Zeit ins Land gehen.

Den Weg zum Traumziel ebnet ihm schließlich ein Beitrag in der Sendung „Radio Salām“. Er handelt von der KZ-Gedenkstätte Buchenwald. Auf diesen Beitrag wird die antifaschistische Erholungs- und Begegnungsstätte Heideruh in der Lüneburger Heide aufmerksam. Chefin Bea Trampenau setzt sich mit Abdessamia Ghanami in Verbindung und bietet ihm an, sich um eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst zu bewerben. Aber auch dort muss er sich gegen andere Interessierte durchsetzen. Kurze Zeit später erhält er die langersehnte E-Mail: Er kann für ein Jahr in der Begegnungsstätte Heideruh leben und arbeiten!

Ute Christina Scholz, Abdessamia Ghanami, Mohammad Aljamus und Faryad Parwisibaran

Einige Monate und unzählige Behördengänge später sitzt Abdessamia Ghanami endlich im Flieger nach Deutschland. Mohammad Aljamus und Ute Christina Scholz von Radio Salām holen ihn in Frankfurt am Main vom Flughafen ab. Die Freude ist auf beiden Seiten riesengroß. Gemeinsam fahren sie nach Heideruh, wo ihnen ein herzlicher Empfang bereitet wird. In der Erholungs- und Begegnungsstätte versorgt der junge Mann aus Algerien seit Anfang Oktober 2022 die Gäste.

Und was vor fünf Jahren noch kaum möglich schien: Abdessamia steht im Studio von radio hbw vor dem Mikrofon.

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