Regionalportal

Die Entwicklung der Zuckerfabrik in Reinstedt

Im Jahre 1857 bestätigt Herzog Alexander Carl die Statuten der Zuckerfabrik. Bei der Gründung entstand eine Aktien-Gesellschaft. Die 23 Hauptaktionäre haben 85 Aktien in ihrem Besitz. Der Gutsbesitzer E. Schliephake ist allein mit 15 Aktien beteiligt. Zu den Aktionären gehören Reinstedter, Ermslebener, Sinslebener, Hoymer, Radislebener und Meisdorfer Einwohner. Der Bau der Zuckerfabrik verschlang, laut Erzählungen, das letzte Holz des Dornberges. Dies geht aus einem alten Rechnungsbuch von 1887 - 1903 hervor. Auch heute gibt es dieses Buch noch. In den Stoßzeiten der Zuckerrübenernte, die zwischen Oktober und Dezember war, gab es viel zu tun. In dieser Zeit arbeiteten 50 in der Tagschicht und 30 in der Nachtschicht. Eine Schicht dauerte 12 Stunden. Der Schichtlohn betrug durchschnittlich 1.50 Reichsmark. Der Wochenlohn viel dadurch natürlich sehr gering aus. Wenn die Ernte vorbei war, bekamen die Arbeiter großzügigerweise eine Sonderzuwendung. Handwerker und Zimmerleute die arbeitslos waren, gingen während der Erntezeit in die Zuckerfabrik, die meisten kamen aus Reinstedt. Auch aus dem armen Eichsfeld kamen Wanderarbeiter in die Fabrik. In den Ruhezeiten wurden die Maschinen und Geräte von Festangestellten Arbeitern gewartet. Die Rohzuckerproduktion wurde 1953 eingestellt.