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Die Entwicklung zum Guts- und Industriedorf

Der Wohlstand wuchs ständig, das sah man an den zahlreichen Um- und Neubauten im Dorf. Ein Ökonomierat namens Schoch aus der Stadt Cörmigk, ließ sich in Königsaue nieder und erwarb Land. Mit dem Anbau von Zichorien, einem Kaffee-zusatzmittel, legte er den Grundstein zu einem landwirtschaftlichen Großbetrieb. Im Jahre 1833 begann der Bergbau in Königsaue. Daran waren die Familie Douglas aus Aschersleben und auch die Familie Schoch maßgeblich beteiligt. Die neuen Giebelhäuser der Berg- und Gutsarbeiter veränderten die Ortsansicht von Königsaue. In den Jahren 1847-1848 wurden eine Zuckerfabrik und eine Brennerei gegründet. Damit kamen neue Fabrik- und Gutsarbeiter nach Königsaue. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gehörte der Familie Schoch ein ganzes Dorfviertel. Hier ließen sie ihre landwirtschaftlichen Gebäude, die Zuckerfabrik und die Brennerei errichten. Im Revolutionsjahr 1848 wurde für die Grubenarbeiter und –angestellten mitten im Dorf ein großer Wohnblock errichtet. Die erhoffte Wende im Revolutionsjahr 1848 kam nicht, da das kämpferische Volk den rückschrittlichen Herrschern unterlag. Das Volk bestand aber auf sein Mitspracherecht in allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Von der Bevölkerung wurden von nun an höhere Lebensansprüche gestellt. Das 19. Jahrhundert brachte auch im Handwerk einige Veränderungen mit sich. Früher betrieben die Kleinbauern ihr Handwerk nur nebenbei. So wurden zum Beispiel Schneider, Schuster, Böttcher, Stellmacher und Gastwirt durch den hohen Bedarf bald hauptberuflich ausgeübt.