Regionalportal

Das Handwerk, Gewerbe und die Industrie Mehringens

Die Walkmühle spielte für Mehringen eine entscheidende Rolle. Sie wurde 1710 erbaut und kann sogar heute noch besichtigt werden. Bis 1723 war sie ausschließlich eine Gerbermühle. 1723 erlaubte Fürst Leopold, auf Bitte 32 Ascherslebener Tuchmacher, dem Müller Lebensmittel zu verkaufen. Er erhielt ebenfalls das Privileg des Gastwirtes und des Materialisten. Daraus entstand der Vergnügungsort "die Walkmühle" in Mehringen. In den weiteren Jahren wurde die Walkmühle zu verschiedenen Zwecken genutzt, als Schule und für Wohnungen. Bis 1728 gab es auch eine Wassermühle, die zum Mahlen des Getreides gebraucht wurde. Dann ging sie in den Besitz des Fürsten Leopold über und wurde erst stillgelegt und später in die Gastwirtschaft "Stachelschenke" umgewandelt. Es gab auch ein Steinbruch in Mehringen, der am heutigen Westerberg gelegen war. Das dort abgetragene Gestein wurde zum Bau der Kirche benutzt. Das Ziegelbrennen ist das älteste Gewerbe. Es wurden bereits im 17. Jahrhundert Ziegeln im Handstrichverfahren gebrannt. 1880 wurde unter Friedrich Wagner die Ziegelei am Bahnhof erbaut. Sie war bis 1937 Familienbesitz und wurde 1953 ein volkseigener Betrieb. 1960 war die Ziegelei sogar die zweitbeste im damaligen Bezirk Halle. Sie beschäftigte 24 Arbeiter und zwei Angestellte. 1960 war zugleich das letzte Betriebsjahr, denn durch den hohen Kalkgehalt der Lette musste die Produktion eingestellt werden. Neben dem Steinbruch und der Ziegelei gab es auch eine Gipshütte, die von 1819 – 1912 in Betrieb war.