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Die Apotheke Wilhelm-von-Kügelgen in Hoym

Die Gründung der Apotheke in Hoym erfolgte 1709 durch Dr. med. Michael Kaulitz aus Quedlinburg. Das Sonder-recht zur Führung einer Apotheke erhielt Dr. Kaulitz von Victor Amadeus, Herzog der Sachsen, und kostete ihn 6 Taler im Jahr. Dafür verpflichtete sich Dr. Kaulitz dazu, die Stadt Hoym mit Arzneien zu versorgen und Lehrlinge zu fähigen Apothekern zu schulen. Victor Amadeus versprach im Gegenzug Dr. Kaulitz Konkurrenzfreiheit. Der Bau des Hoymer Schlosses 1714- 1721, das auch von der Apotheke versorgt wurde, hatte dazu beigetragen, dass die Apotheke sehr schnell wuchs. Ab 1815 kam der „Apothekenschacher“ in Mode, wonach in den nächsten 50 Jahren die Apotheke sehr häufig ihre Besitzer wechselte. In den Jahren 1855 – 1863 lebte Herzog Carl Alexander von Bernburg-Anhalt im Schloss Hoym, der durch seine angegriffene Gesundheit sehr eng mit der Apotheke in Verbindung stand. Bis 1945 folgen wieder einige Verkäufe der Apotheke, sowie der Ankauf der Domäne und der Badstubenstraße 1. In der Zeit des Sozialismus trat am 1. 10. 1949 die allgemeingültige Verordnung über die Neuregelung des Apothekenwesens in Kraft.

Dieses Gesetz hob alle Betriebsrechte der jeweiligen Besitzer auf. Die Hoymer Apotheke war bis zum Tod von Wilhelm Ludwig Stisser 1857 im Privatbesitz, wurde aber kurz danach in "Volkseigentum" überführt. Ihr erster staatlicher Leiter war Stissers Sohn Wilhelm Stisser jun. Die Zusammenführung des Gesundheitswesens 1985 führte dazu, dass die Hoymer Apotheke "intrigierter Bestandteil des Pharmazeutischen Zentrums Aschersleben" wurde. Um die langjährige Namenlosigkeit der Apotheke zu beseitigen, beschloss der Rat der Stadt Hoym 1986 der Apotheke einen Namen zu verleihen. Nach einigen Ratstagungen einigte man sich auf den Namen "Kügelgen-Apotheke". Wilhelm-von-Kügelgen war ein stetiger Begleiter des schon erwähnten Herzog Carl Alexander von Bernburg. Seine Porträts und Landschaftsbilder sind noch heute in vielen Museen zu besichtigen, z. Bsp. Das Kügelgenzimmer in Ballenstedt. Kügelgen schrieb auch Bücher, wobei die zwei bekanntesten Werke wohl "Jugenderinnerungen eines alten Mannes" sowie "Lebenserinnerungen eines alten Mannes" sind. Diese zwei Bücher sind auch in die Literaturgeschichte eingegangen. Zur Namensverleihung 1986 erschien Bent-von-Kügelgen, ein Nachfahre seitens Wilhem-von-Kügelgen.