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Chronik der WEMA bis 1989 - Die zentralen Fertigung

Die Rationalisierung im Werkzeugmaschinenkombinat „Fritz Heckert“ beauftragten einzelne Bereiche mit der Herstellung spezieller Teilsortimente. Das Kombinat erhielt die Aufgabe, die benötigten Spindeln und Muttern aller Abmessungen die gebraucht werden, selber zu fertigen. Die Inbetriebnahme einer dafür eigens eingerichtete Halle mit Spezialmaschinen erfolgte 1979. Diese spezielle Fertigung hatte großen Erfolg. Im Zusammenhang mit dieser Fertigungsstätte erfolgte auch die Einrichtung einer klimatisierten Abteilung für Hochgenauigkeitsteile.

Die Gießereimodernisierung

Die eigene Gießerei versorgte den Betrieb bis zu 40 % mit den benötigten Gussteilen. Nur in kleinen Maßen konnten in den 60er Jahren die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Ab 1972 wurde der Neubau einer Putzerei mit Glüh- und Strahlanlage gebaut. Dies bringt im Gelände W III eine wesentliche Verbesserung. Im Jahre 1982 wird eine Heißwind–Kupolofenanlage mit Vollmechanisierter Beschickung gebaut. Damit wurde der Ofenbetrieb entlastet, der vorher in schwerer manueller Arbeit bestückt werden musste. Die Abgasentstaubungs-Anlage reduzierte entscheidend die Umweltbelastung. 1984 erfolgte der Einsatz eines Rinneninduktionsofens. In ihm konnte das im Kupolofen geschmolzene Eisen auf 1550 °C erhitzt werden. Drei Jahre später wurde die Rationalisierung mit der automatischen Sandzufuhr abgeschlossen. Auch dies führte zur deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Gießerei.

Die EDV – Einführung

Die durchgeführten Maßnahmen in den 70er und 80er Jahren konzentrierten sich nicht nur auf den Fertigungsbereich. Es werden schrittweise Maßnahmen zur Verbesserung der Betriebsorganisation durchgeführt. Da moderne Gerätetechnik in der DDR nur sehr wenig hergestellt bzw. importiert wurde, war dies teilweise sehr schwierig. Da die Lochkartentechnik in den 60er Jahren den Einzug hatten, wurde jetzt mit der Bildung eines EDV- Einsatzkollektivs begonnen. Die Mitarbeiter wurden umfangreich geschult. Gemeinsam mit anderen Betrieben des Kombinats wurde an einem internen EDV–System gearbeitet, da überbetriebliche entsprechende Programme noch nicht zur Verfügung standen. Die erste EDV–Anlage kam 1979 als ein Import aus der Sowjetunion. Weitere Großrechner werden in den Jahren 1985 und 1987 eingesetzt. An der Anlage wird im 3-Schichtsystem gearbeitet. An den Rechnern werden vorwiegend Lohn- und Materialrechnungen durchgeführt. 1984 kamen der erste Personalcomputer und zwei Jahre später der erste 16 Bit-Computer in die Konstruktion und in die Fertigungsvorbereitung. Dann die ersten Schritte 1988, um eine innerbetriebliche Vernetzung durchzuführen. In mehreren Jahren wird in allen Abteilungen des Betriebes ein ausreichendes System zur Qualitätssicherung durchgesetzt. In zeitlichen Abständen führte eine staatliche Organisation Kontrollen durch. Der Betrieb erhielt 1975 die Anerkennung als „Betrieb der ausgezeichneten Qualitätsarbeit“. Dieser Titel wurde in den darauf folgenden Jahren immer mit Erfolg verteidigt.

Im– und Export

Die Nachfrage nach den Werkzeugmaschinen aus Aschersleben war groß. Auf dem Weltmarkt waren die Maschinen durch ihre Qualität bekannt. Die Maßnahmen der Entwicklung und der Rationalisierung erwiesen sich für richtig. 40% der Erzeugnisse blieben in der DDR und 60 % gingen in den Export. Die sozialistischen Länder waren die Hauptabnehmer, der größte Abnehmer war die Sowjetunion. Aber auch das kapitalistische Ausland importierte Maschinen. Am Anfang waren es die Länder Indien und Brasilien. Das europäische und asiatische Ausland kam einige Jahre später auch hinzu. An der Spitze Japan und Italien. Die Exportlieferungen gingen über das staatliche Außenhandelsunternehmen WMW Export Berlin. Auf den ausländischen Märkten waren Mitarbeiter des Betriebes vertreten. Sie wirkten als Verkäufer und technische Berater. Insgesamt waren ca. 70 Monteure und Service- Ingenieure jährlich im In- und Ausland tätig. In diesen präsentierte sich der Betrieb auf internationalen Messen und erhielt Urkunden und Medaillen für seine Erzeugnisse. Viele Besucher kamen auch direkt in das Werk, um sich vom Niveau der Erzeugnisse vor Ort zu überzeugen. Sie informierten sich auch über die Herstellung der einzelnen Produkte. Japan besuchte die WEMA jährlich mit einer Delegation von 30 – 40 Mitgliedern. 1989 kam eine Delegation vom „Verband deutscher Werkzeugmaschinen“ und sprach lobende Worte über den Betrieb.