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Die Tierwelt des Selketals

Die reiche Tierwelt des Selketals erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Da die Tiere sehr versteckt leben, muss man Geduld und Kenntnis über die Lebensweise haben. Der Rothirsch war in diesem Gebiet häufig anzutreffen. Aus Korsika und Sardinien kommende Mufflons wurden im Selketal ausgesetzt. Dieser Umstand bringt das Selketal den größten Muffelwildbestsand Europas ein. Im Winter kann man das Wild auf dem Kammweg zur Burg Falkenstein beobachten. Zum Jagdwildbestand gehören noch Rehe, Wildschweine und die seltenen Damhirsche. Der Fuchs ist ebenfalls vertreten. Obwohl er sehr intensiv bejagt wird, ist der Bestand zu groß. Bedeutsam sind die Bestände der Wildkatzen und an bestimmten Fledermausarten. Die Fledermäuse sind auf dem Falkenstein zu Hause. In den Balkenlöchern der Keller und auch in den Mauerritzen haben sie ihren Lebensraum gefunden. Auch sollten wir nicht vergessen, dass der Dachs und der Steinmarder, sowie der Edelmarder im Selketal leben. Sehr selten kann man auch noch das Wiesel und das Mauswiesel bei guter Beobachtung sehen. Unter den Lurchen ist der schwarzgelb gefleckte Feuersalamander am häufigsten zu sehen. Nach starken Regen ist er auf den Weg zur Burg in großen Zahl zu sehen. Seltener erscheinen die Bergeidechse, die Blindschleiche und die Glattnatter.

Aufmerksame Wanderer können im Sommer die Selkeforelle beobachten. Zum Vogelreichtum zählen der Rote Milan, der Bussard, der Stieglitz und der Kleiber und noch viele mehr. Äußerst selten hört man auch den Uhu. Ende der achtziger Jahre entdeckte man ungefähr 400 bis 500 Brutpaare von Mauersegler. Natürlich darf der Falke nicht fehlen, er gab der Burg nämlich den Namen. Der Turmfalke ist einer der häufigsten Greifvögel unserer Gegend. Unter den Schmetterlingen finden wir den Kaisermantel, den Perlmuttfalter, den Fuchs und das Tagpfauenauge. Zahlreiche Schnecken finden wir am Wegesrand und an kalkreichen Stellen die Weinbergschnecke. Aber auch die Bernsteinschnecke ist dort vorzufinden. Aus verschiedenen Schriften geht hervor, dass die Tierwelt im Selketal sich über die Jahrhunderte verändert hat. Im Sachsenspiegel wird der Harz als einer der drei Reichsbannforste erwähnt. Dort duldeten die Menschen die wilden Tiere. Die Bevölkerung erlitt sehr viel Schaden durch Bären, Füchse und den Wölfen, auf diese wurde auch Jagd gemacht. Das Amts- und Erbbuch Falkenstein von 1586 gibt an, dass im Teich des Ritterguts Karpfen und andere Speisefische schwammen. Um 1780 wurde den Förstern die Jagd auf Nachtigallen verboten. Es war für sie ein guter Nebenverdienst. Im Jahre 1798 wurde der letzte Wolf gesehen. Der letzte Luchs wurde laut eines Beleges 1818 gesehen. Im Selketal wurde bis auf einzelne Jagd- und Fangverbote zum ersten Mal 1961 durch eine Anordnung ein 74,58 Hektar großes Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es Teilt sich am linken und am rechten Ufer. 1994 trat die Rechtsverordnung über das Naturschutzgebiet „Selketal“ in den Orten Pansfelde und isdorf in Kraft. Das Gebiet wurde um einige Hektar vergrößert. Der Naturfreund kann das Gebiet zu Pferd vom Reiterhof, alleine oder mit dem Jäger von der Jugendherberge erkunden.