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Der Dom St. Stephanus

Im Jahre 804 gründete Karl der Große das Bistum Halberstadt und unterstellte es dem Erzbistum Mainz. Halberstadt war somit die früheste Bistumsgründung auf dem heutigen Gebiet der neuen Bundesländer. Die Domimmunität lag auf einer erhöhten Terrasse oberhalb des Flusses Holtemme und wurde durch Wälle, später durch Mauern gesichert. Der Domplatz mit den beiden gegenüberliegenden Kirchen, dem gotischen Dom und der romanischen Liebfrauenkirche, gehört heute zu den eindrucksvollsten Plätzen in Deutschland. Nach Verlust und schrittweisem Abbruch des karolingischen und ottonischen Domes begann 1236 der Neubau des jetzigen gotischen Domes, der nach Fertigstellung 1491 geweiht wurde. 1591 wurde der Dom evangelisch. Der Dom besitzt einen doppelgeschossigen Kreuzgang, in dem der Domschatz untergebracht ist. Dieser besitzt die bedeutendste Sammlung liturgischer Geräte und Textilien, die sich an einer deutschen Kathedrale erhalten hat. Einzig in der Welt sind die etwa 10 Meter langen romanischen Wirkteppiche. Die Schriftstellerin Ricarda Huch schreibt: "Viele Kirchen mögen prächtiger, merkwürdiger, kunstreicher sein als der Halberstädter Dom; dieser scheint mir von allen der edelste zu sein." Der Dom steht heute im Eigentum der Domstiftung des Landes Sachsen-Anhalt. Die Evangelische Stadt- und Domgemeinde präsentiert den Domschatz und nutzt den gesamten Dombereich für Gottesdienste, Konzerte und Gemeindeleben.