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Die Turmwindmühle Endorf

1824 wurde die Turmwindmühle in Endorf errichtet. 1856 brannte sie ab und wurde später als Holländer - Turmwindmühle neu aufgebaut. Über viele Generationen ließen die Bauern der umliegenden Ortschaften dort ihr Korn zu Mehl mahlen. Erst Mitte unseres Jahrhunderts wurde in dieser Mühle nur noch Futterschrot hergestellt. 1972 standen ihre Räder still. Trotz aller Mühe konnte der letzte Mühlenbesitzer den zunehmenden Verfall nicht aufhalten. 1991 nahm der "Förderkreis Konradsburg e.V." die Endorfer Turmwindmühle in Pacht. Vereinsmitglieder organisierten Arbeitseinsätze und begannen mit den ersten Aufräumungsarbeiten. Der Verein wurde Träger von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Auch die Bundesanstalt für Arbeit, das Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt sowie der Landkreis Aschersleben beteiligten sich mit den notwendigen finanziellen Mitteln an der Restaurierung. Die Turmhaube der Mühle musste abgenommen werden und die gesamte, unbrauchbar gewordene Mechanik wurde abmontiert. Metallarbeiter fertigten aus dem Stamm einer 150-jährigen Eiche die neue Antriebswelle. Diese stiftete die Schiess-AG, Niederlassung Aschersleben. In der vereinseigenen Tischlerei wurde das große Kammrad hergestellt. Mit Hilfe eines Krans konnte im Dezember 1992 der 10,2 Tonnen wiegende Turmaufbau wieder auf die Mühle gesetzt werden. Nach traditioneller Technik und unter Verwendung der noch brauchbaren alten Substanz fügte man die Teile wieder an. Dies geschah unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte. Anfang November 1993 konnte die Turmwindmühle als Schauanlage in Betrieb genommen werden. Mit Hilfe eines Motors wird sie in Gang gesetzt. Der Besucher kann sich über die Funktionsweise der Anlage informieren. Die Holländer-Turmwindmühle bei Endorf ist wieder zu einem weithin sichtbaren Wahrzeichen des Gebietes geworden.