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Die Stephanikirche in Aschersleben

Trotz des Abbruchs beherrscht die Stephanikirche die gesamte Altstadt von Aschersleben. Der monumentalste Bau ist die Stephanikirche, die im 15. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut wurde. Zuvor stand an ihrer Stelle eine zweitürmige, romanische Kirche, ähnlich der in Frose. Der Neubau der Türme im 15. Jahrhundert war zuerst geplant. Es kam aber nur ein Turm von 81 m Höhe zur Ausführung, weil der Baugrund die große Last nicht tragen konnte. Auch alle Durchbrüche im Mittelbau, die Rosette und das darüber liegende große Fenster wurden vermauert, um ein Auseinanderbrechen der Kirche zu verhindern. Um die nun ungegliederte und unschön anzusehende Steinwand aufzulockern, brachte man ein reich gegliedertes Portal an, darüber erblickt man heute eine Figurengruppe, die die Steinigung des heiligen Stephanus zeigt. Der Turmbau dauerte von 1406 - 1469, wie eine Inschrift besagt. Die Kirche selbst wurde 1506, nach 100-jähriger Bauzeit endgültig fertig gestellt und 1507 geweiht. In der Stephanikirche befinden sich wertvolle Altartafeln, ein Bronzetaufkessel und andere Kunstwerke. Herrlich anzusehen sind auch hier die Bleiverglasungen der Fensterbögen. Der Ausschnitt zeigt das Wappen der Askanier, der Grafen von Aschersleben. Dieses Wappen taucht ebenfalls im Stadtwappen auf, dort steht es als Symbol für die Machtübernahme nach dem Verkauf der Grafenburg an die Stadt.

Der Altar der Stephanikirche

Ein Wahrzeichen der Stadt

Die Stephanikirche ist weithin über der Stadt sichtbar und somit die Hauptkirche von Aschersleben. Die Kirche ist ein dreischiffiger gotischer Hallenbau, der 1506 vollendet wurde. Neben zahlreichen kleinen Kunstwerken befinden sich in der Kirche zwei wertvolle Altartafeln und ein Bronzetaufkessel aus dem Jahre 1465. Die Bibliothek wurde von Melanchthons Freund, Petrus Plateanus gegründet. Ursprünglich waren für den Bau der Kirche zwei Türme und eine reich gegliederte Westwand vorgesehen. Da der Baugrund aber die Last der Steinmassen nicht aushielt, konnte dieser Plan nicht verwirklicht werden. Alle Durchbrechungen im Mittelbau, die Rosette und das darüber liegende große Fenster wurden vermauert, um ein Auseinanderbrechen zu verhindern. Um die massige Steinwand aufzulockern, brachte man ein reich gegliedertes Portal an. Über dem Portal befindet sich eine Figurengruppe, welche die Steinigung des heiligen Stephanus darstellt. Ein Besuch der Stephanikirche lohnt sich auf alle Fälle.

Der Stephanikirchhof

Bis zum Jahr 1928 gab es im Vogelgesang zwei Mühlen. Nach dem Abriss der Vordermühle und dem Verfüllen des Mühlengrabens, entwarf Stadtbaurat Dr. Heckner die völlige Neugestaltung des Straßenzuges. So entstand ein reizvoller Weg ins Einetal. Der Stephanikirchhof wurde noch bis 1875 als "Kleiner- und Großer Kirchhof" bezeichnet. Hier befand sich, zumindest bis 1618, ein abgeschlossener Friedhof. Am Kirchhof soll sich das erste Rathaus der Stadt Aschersleben befunden haben. Auch Märkte sollen hier abgehalten worden sein. Seinen Namen erhielt der Hof nach der nebenstehenden Kirche, die dem heiligen Stephanus geweiht ist. Der heilige Stephanus ist bekannt als erster Märtyrer des Christentums. Er versuchte seine Zuhörer zu überzeugen ihre Selbstverantwortung nicht aufzugeben und nach Wahrheit und Gerechtigkeit zu suchen. Der brillante Redner und Fürsprecher der Armen wurde gesteinigt.

Die Pfeifen der Orgel

Die Orgel der Stephanikirche

Eine besondere Kostbarkeit der St. Stephanikirche ist ihre Orgel. Jeder Besucher wird seine Aufmerksamkeit sofort der Orgel widmen, die sich auf der Empore über die gesamte Breite des Hauptschiffes der Kirche ausdehnt. Die Ursprünge der Orgel sind auf das Jahr um 1657 zurückzuverfolgen. Der Pfeifenbestand sowie die äußere Erscheinung wurden seitdem oftmals verändert. Bereits 1712 erfuhr sie durch den Orgelmacher Concius aus Wernigerode eine Erweiterung auf 40 Tonbereiche. Im Gegensatz zu heute war die Orgel damals sehr eingeschränkt und es fehlten bei den tiefen Tonlagen das Cis und Dis sowie bei den Halbtönen wurde erst ab "B" aufgenommen. In den Jahren um 1855 wurde ein Neubau durch den Orgelbauer Schultze aus Paulinzella durchgeführt. Dieser wurde am 21. Februar vom Musikdirektor Mühling aus Magdeburg abgenommen. Zum Entstehungsjubiläum der Stephanikirche entschloss man sich eine völlig neue und moderne Orgel zu bauen. Dies war eine pneumatisch gesteuerte Orgel. Der Orgelbauer Ernst Röver baute eine Kastenlade ein, auf denen sich 2814 Pfeifen zu 51 Tonlagen organisierten. Um die Pfeifen unterzubringen wurde das Gehäuse an beiden Seiten erweitert. Dadurch wurden die ursprünglichen Seitenwände um 90 Grad verstellt.

Auf diesen Wänden sind gemalte Portraits ehemaliger Ratsherrn angebracht. Eine Tastenreihe besitzt 56 Tasten und dies entspricht 4 ½ Oktaven. Auch das Pedal wurde auf 30 Tasten festgelegt. Entsprechend der Entstehungszeit konnte man von einer großen romantischen Orgel sprechen. Der Klang und die Auswahl der Tonbereiche ließ eine stilgerechte Interpretation der gesamten romantischen Orgelliteratur zu. Durch die Veränderungen in der Musik veränderte sich auch das Klangbild der Orgel. Somit ist der Umfang der zu realisierenden Orgelliteratur umfangreicher geworden. Die Orgel besteht aus drei Tastenreihen á 56 Tasten und einem Pedal, auf dem 52 Tonbereiche verteilt sind. Diese fassen insgesamt 2429 Pfeifen. Hinzu kommen noch die 79 sichtbaren Prospektpfeifen. Somit ergibt sich eine Gesamtzahl von 3508 Pfeifen. Alle Pfeifen sind in Halbtonschritten angeordnet.