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Das Rathaus in Aschersleben

Das Rathaus der Stadt Aschersleben wurde in mehreren Abschnitten errichtet. Im Jahr 1517 erfolgte der Neubau des Rathauses am Markt. Im Jahr 1885 erfolgte eine Erweiterung auf der Tie Seite. 1895 wurde der Tieanbau um eine Etage aufgestockt und bis zur Rathausgasse verlängert. 1935 schließt ein Neubau die Lücke zwischen Rathausgasse auf der Marktseite. Der ganze Komplex besteht aus vier Teilen. Auf der Westseite ist ein Turm einbezogen, welcher älter ist als die gesamte Anlage. Dieser ist unverändert erhalten und besteht aus einem sechs Geschoß hohen viereckigen Steinbau, worauf ein Fachwerkaufsatz folgt, welcher von einer barocken, geschweiften Haube mit Durchsicht gekrönt wird. Die Fenster sind Schießscharten ähnlich. Am Turm befindet sich eine Kunstuhr. Der Nordflügel entstand im Jahre 1885 und wurde 1895 erweitert. Es blieb nur vom Vorgängerhaus ein Erker über dem ehemaligen Haupteingang erhalten. Dieser ruht auf drei, mit je zwei Löwenköpfen, dem Sinnbildern der Wachsamkeit geschmückten Konsolen. Die Brüstung mit zwei Feldern in der Front. Das eine mit dem Stadtwappen , das andere mit plumper, geflügelter Figur, die in der rechten Hand eine Rose hält, beide im Relief. Die Trennungspfosten sind mit Blattwerk gefüllt, Renaissance, 16. Jahrhundert. Mit Ausnahme der Figur eine geschickte Sandsteinarbeit. Der Südflügel ist zweiteilig. Der Westteil wurde beim Rathausumbau im Jahre 1885 äußerlich verändert. Vom Ostteil ist nur der symmetrische Giebel auf der Marktseite im Original erhalten. In der Mitte ist ein wohl profilierter, verblendeter Rundbogen, der ein viereckiges Fenster umgibt, mit der Jahreszahl 1517.

Die Rathausuhr

Die Ziegenböcke an der Rathausuhr

Die Rathausuhr zählt zu den "sieben Wunderwerken" der Stadt und stammt vermutlich aus dem Jahr 1580. Über dem vergoldeten Ziffernblatt ist zunächst eine schwarz-goldene Kugel, die die Mondphasen anzeigt. Darüber befinden sich 2 vergoldete Ziegenböcke, die beim Vollschlagen jedes Mal mit den Köpfen so oft gegeneinander stoßen, wie die Stundenzahl es verlangt. Über die Bedeutung dieser Ziegenböcke gibt es in den Chroniken keinerlei Hinweise. Es ist zu vermuten, dass sie auf eine alte Fabel anspielt, in der zwei Ziegen sich auf einem Steg begegnen. Da unvernünftiger Weise keine zurückweichen und der anderen den Weg freigeben will, fallen sie beide ins Wasser. Vielleicht sollte es eine Mahnung für die Ratsherren sein, sich in ihren Beschlüssen und ihrem Tun von der Vernunft leiten zu lassen. Solche Ziegenböcke gibt es auch an anderen Rathausuhren. In der Gestalt ähnliche Ziegenböcke befinden sich u. a. an der Turmuhr des berühmten Rathauses in Poznan, einer Stadt in Polen. Sie erscheint Punkt 12 mittags in einer Metalltür.