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Reichenstraße

Wenn man den Namen dieser Straße hört, glaubt man zu wissen, woher der Name kommt. So einfach ist es aber nicht. Die erste Schreibweise war „Rikesstrate“, was soviel wie Reichsstraße bedeutet. Es war also nicht die Straßen der Reichen. Auch ausgeschlossen ist, dass es sich um eine Reichsstraße im Sinne eines Einzuges von Magdeburg oder Aschersleben, um in die Stadt oder auf das Königsgut zu gelangen, handelt. Es war einfacher die alte Heerstraße über Ditfurt, am Lehof vorbei über den Galgenberg in das Gröperntor, mit seinen zwei Türmen, zu benutzen. In sehr früher Zeit war auch schon der Steinweg, als gut befestigte Straße mit dem Oeringer Tor und einer Brücke über die Bode, vorhanden. So musste man, von Aschersleben kommend, nicht über das sumpfige Kleersgelände gehen. Die Reichenstraße reichte nur bis zur Stadtmauer und besaß kein befestigtes Tor zum Kleers hin. Der Durchbruch durch die Stadtmauer erfolgte erst im Jahre 1863. Es bleibt die Mutmaßung, dass der Name von einem dort lebenden reichen Bürger oder anderen, mit Reichtum verbundenen Umständen, abzuleiten ist. In Urkunden ist das Ende der Reichenstraße zum Kleers hin auch als „Unterm Plan“ und „Auf dem Grase“ bezeichnet wurden.