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Gröpern

Zu den ältesten in Quedlinburg vorkommenden Straßennamen gehören die „Gröpern“. Gröpern heißt frei übersetzt: „die Töpfer“. In der lateinischen Übersetzung hieß diese Straße 1233 juxta figulas. Im Jahre 1314 erscheint erstmalig die niederdeutsche Form „de Gropere to Quedelingborck“. 1480 wird diese Straße mit dem noch heute gebräuchlichen Namen „in den Gröpern“ bezeichnet. „In der Nyren Groperen“ werden 1468 einige Häuser in nördlicher Richtung zum Gröpertore bezeichnet. Zur gleichen Zeit taucht auch die Bezeichnung „Alden Gropern“ auf. Diese Straße wurde noch bis in das 18. Jahrhundert hinein von Töpferfamilien bewohnt, die hier ihr Handwerk ausübten. In einem Gildebrief von 1645 steht noch zu lesen, dass hier 15 privatisierte Töpfer wohnten. Sie waren der Äbtissin zinspflichtig, indem sie 50 Töpfe jährlich auf das Stift zu liefern hatten. Der Vogtei mussten sie für den Ton, den sie abbauten, zu jedem Gründonnerstag drei Schock Eier und zu Ostern zwei Fuder Bier liefern. Diese Naturalienlieferungen wurden aber schon 1594 in Geldabgaben umgewandelt. In den Gröpern gab es ein inneres und ein äußeres Stadttor. 1897 wurden die Gröpern auf Grund eines Magistratsbeschlusses bis zur Halberstädter Straße hin verlängert.