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An der Kunst

„Auf der Kunst“, „Gegen die Kunst“ und Pitgeberg“ hieß die Gegend um die heutige Straße „An der Kunst“. Die Kunst – Wasserkunst – war ein alte Wasserleitung aus Bleirohr mit einem Pumpsystem, Zisternen und Brunnen, die das Schloss mit Wasser versorgen sollte. Der Anfang der Leitung lag in einem winkligen, verborgenen Gehöft mit der Hausnummer 162. Es musste aber abgebrochen werden und einem modernen Mühlenbau Platz machen. Durch Magistratsbeschluss vom 31. August 1905, heißt die Straße vor der Schlossbrücke, unterhalb der Mühle am rechten Mühlgrabenfeuer aufwärts und dann, im rechten Winkel zur August-Bebel-Straße, „An der Kunst“. Der Pitgeberg, der am Ortsteil des Schlossberges lag, hat seinen Namen aus dem lateinisch entstandenen Wort Puteus. Daraus entstand das niederdeutsche Pütte, Pütge oder Pütz, mit der Bedeutung Zisterne, Brunnen, Wassereimer. Voigts Karte verzeichnet den Pitgeberg auf der Südseite des Schlosses. Dort befand sich auch eine Wasserleitung für das Schloss, die 1584 von der Äbtissin, Gräfin Elisabeth von Reinstein, angelegt wurde. Die Kunst wurde von dem, jetzt abgerissenem Gehöft, der Probsteimühle, gespeist. Die Röhren dieser alten Wasserleitung sind bei der Befestigung des Südturmes der Schlosskirche wieder zum Vorschein gekommen.