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Am heiligen Brunnen

Durch Beschluss des Stadtrates vom 4. September 1906 erhielt die neue Straße ihren Namen. Der Brunnen wurde aber nie heilig gesprochen. Im Jahre 1520 wurde er entdeckt und 1550 mit einer Mauer eingefasst. Eine noch gut erhaltene Einfassung des einstigen Brunnens ist noch dicht am Mühlgraben zu finden. In der Chronik von Kegel steht über den Brunnen: „ Es zog soviel Volkes, worunter auch hohe Standespersonen, herbei, dass die Gegend täglich wie mit einem Heer überzogen schien. Er (der Brunnen) soll aber binnen einhundert Jahren seine Wirkung verloren haben.“ In der Mitte des 18. Jahrhunderts erneuerte der bekannte Quedlinburger Arzt Dr. Eisfeld diesen Gesundbrunnen und beschrieb und empfahl das Wasser zum Gebrauch. Die Quelle wurde neu gefasst und ein Regendach darüber gebaut, damit man jederzeit an das heilige Wasser heran konnte. Doch wiederum verlor dieser Brunnen seine Anziehungskraft und verfiel. Von den Anwohnern der Straße wurde das Wasser noch als Gebrauchtwasser genutzt. Vor etwa 20 Jahren hatte ein Anwohner die Brunnenanlage noch einmal erneuert, um die alte Quedlinburger Tradition aufleben zu lassen.