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Gottfried-August-Bürger-Straße

1848 wurde auf Waldmanns „goldener Hufe“ die zweite Zuckerfabrik der Stadt errichtet. Sie war bis 1880 in Betrieb. Danach wurde sie von der Stadt angekauft, und brannte dann „zufällig“ fast völlig ab. In den verbliebenen Gebäuden wurden von 1881 bis 1884 die Pferde der vierten Schwadron untergebracht. Wo sich jetzt das Rosarium befindet, war der dazugehörige Springgarten. Als erste Straße wurde um 1900 die Worthstraße angelegt. Etwa acht Jahre später wurde die Goethestraße erbaut, und etwa 1920 begann die Bebauung der Bürgerstraße. Für dieses Gebiet hatte Stadtbaurat Heckner einen Bebauungsplan entworfen. Die Goethe- und Schillerstraße sollten bis zur Gartenstraße durchgeführt, und durch Bürgerstraße und Goetheplatz verbunden werden. Die Häuser sollten ohne Höfe entstehen, denn diese ersetzte der Stadtpark. Der Goetheplatz sollte die Funktion eines Marktplatzes zur Kommunikation der Bürger erwirken. Aus verschiedenen Gründen zerschlug sich dieses Projekt jedoch. Der Goetheplatz wurde zur Parkanlage umgestaltet und erhielt die Bezeichnung „Rosarium“. Am 12. November 1929 wurde auf Beschluss der Stadtverordneten der Rest der „Goethestraße“ der „Bürgerstraße“ zugeschlagen. Gottfried August Bürger wurde am 21. Dezember 1747 geboren. Er wird als demokratischer Schriftsteller des Sturm und Drang bezeichnet. Er war Beispielgebend für die volkstümliche deutsche Balladendichtung. Gottfried August Bürger begeisterte sich für die französische Revolution und kämpfte in Gedichten und Prosaschriften gegen die Tyrannenherrschaft. Seine „Wunderbaren Reisen des Freiherren von Münchhausen“ (1786) wurden ein viel gelesenes Volksbuch. Gottfried August Bürger war Schüler des Stephaneums in Aschersleben. Er starb am 8. Juni 1794.