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Die Entdeckung der Staßfurter Salzquellen

Einst hatte sich Fürst Godomir auf der Jagd verirrt. Eine Wildkatze von ungeheurer Größe war ihm zur Beute gefallen. Die trug er nun auf seinen starken Schultern, während er, von den Anstrengungen der Jagd erschöpft, müde und matt nach Trinkwasser ausschaute. Allein, sein Suchen war vergeblich. Heißer und immer heißer brannte die Sonne hernieder. Da endlich gewahrte er eine Quelle. Schnell warf Godomir seine Beute ab, um seinen brennenden Durst zu löschen. Doch welch bittere Enttäuschung! Das Wasser war so salzig, dass er es nicht trinken konnte. Im Weggehen aber füllte er noch seine Kürbisflasche mit dem trügerischen Nass. Dann nahm er das erlegte Wild wieder auf seine Schultern und ging weiter. Erst am späten Abend kam er bei den Seinen wieder an. Sie feierten gemeinsam das Fest der Sommersonnenwende und hatten ein riesiges Feuer angezündet. Godomir goss den Inhalt seiner Flasche in die lodernden Flammen. Kaum aber war das Feuer erloschen, da zeigten sich zur Verwunderung aller Umstehenden an den verkohlten Zweigen lauter kleine weiße ´Püppchen`. Man brach einige ab und fand bald heraus, dass es lauter Salzkörner waren. Da war dann die Freude groß. Nun konnte man das Fleisch besser würzen und die Speisen schmackhafter machen. Vor allem aber galt es, die Quelle wieder aufzusuchen. Gleich am anderen Morgen ging es wieder in den Wald hinein, und nach kurzer Zeit war sie aufgefunden.