Regionalportal

Die drei Schicksalsbecher

Helene von der Asseburg wurde eines Nachts von einem Männlein geweckt, das sie bat, mit ihm zu kommen, um seiner Frau zu helfen. Der Berggeist führte sie durch unterirdische Gänge in einen Raum, wo seine Frau in den Wehen lag. Als das Kind geboren war, schenkte er der Helferin drei goldene Kugeln und drei Becher aus Kristall. „Bewahre diese Gaben wohl“, sprach er „denn das Schicksal Deines Hauses ist an sie geknüpft!“ Die Burgfrau gelangte wieder zurück in ihre Gemäuer und hütete den Schatz so sorgsam sie konnte. Jahrhunderte waren vergangen. Die Kugeln waren inzwischen verloren, aber die Becher verwahrte eine Frau von der Asseburg auf ihrem Gut in Wallhausen. An ihrer Geburtstagsfeier, soll am 9. August 1696 gewesen sein, nahmen auch ihre beiden Söhne und deren Freund, der Junker von Werther, auf Brücken teil. Beim fröhlichen Mahl fragten sie nach den sagenhaften Pokalen, die die Ahnin von den Zwergen bekommen habe, und sie verlangten daraus zu trinken. Doch sie stießen so kräftig miteinander an, dass der eine Becher zerbrach. Bestürzt reisten die Söhne mit ihrem Freund wieder ab. Auf dem Heimweg rissen die wild gewordenen Pferde den Wagen um und die Brüder verunglückten tödlich.