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Buttlar am Ramberg

Es war einmal ein Förster, der hieß Buttlar. Er galt als habsüchtig und unduldsam. Er nahm alten Weiblein Reisigbündel, die sie sich in seinem Waldrevier aufgelesen, weg; Alle Dorfleute mieden ihn. Als gerade Schonzeit war, kam ein Jägerbursche zu dem Förster und verriet ihm, dass sich der gefährlichste aller Wilddiebe im Faulenbruch herumtriebe. Entschlossen hängte sich Buttlar die Büchse über die Schulter und eilte, die Warnungen seiner alten Hausmagd missachtend, in das berüchtigte Waldgebiet. Plötzlich entdeckte er einen Mann, der ebenso vorsichtig durch den Wald schlich wie er. Im Buschwerk knackte es, und vor ihnen trat ein Hirsch auf die Lichtung und röhrte. Da hob der Mann, der jetzt an einen Baum gelehnt stand, dass Gewehr, aber die Hand des Försters drückte den Arm des Wildschützen nieder, so dass der Schuss in die Erde schlug und der Hirsch entwich. Darauf entstand ein Zweikampf auf Leben und Tod, der damit endete, dass Buttlar den Wilddieb schwer verwundete. Dieser fiel den Berghang, an dem sie kämpften, hinab und brüllte aus Leibeskräften. In das Hohnlachen Buttlars mischte sich die Stimme des Sterbenden: „Ruhelos sollst Du um Bruch und Sumpf umherirren bis zum jüngsten Tage, sollst mit deiner Grausamkeit und Habsucht verdammt sein!“ Der Förster floh, als wäre der Teufel hinter ihm er und verbrachte die Nacht in wilden Fieberträumen. Am anderen Morgen fand ihn die Haushälterin tot in seinem Bett. Der Fluch des Sterbenden hatte sich erfüllt: Ruhelos irrt Buttlar bis zum heutigen Tag im Ramberg umher und äfft die Nachtwanderer mit glühenden Augen wie ein Irrlicht.