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Die Tut-Ursel

In einem fernen Kloster in Thüringen lebte eine Nonne namens Ursel. Sie störte stets den Gesang der Mitschwestern mit ihrer heulenden Stimme. Darum nannte man sie einfach Tut-Ursel. Aber nach ihrem Tod wurde es noch schlimmer. Von elf Uhr abends an steckte sie den Kopf durch ein Loch des Turmes in die Kirche und tutete zum Erbarmen und jeden Morgen um vier stimmte sie ungerufen in den Chorgesang ein. Das ertrugen die Schwestern nicht mehr und betraten die Kirche nicht eher wieder, bis ein Teufelsbanner von weit her die Tut-Ursel in Gestalt einer Ohreule in die Dömburg des Hakels verbannte. Dort traf sie nun den wilden Jäger Hackelnberg und fand an seinem Waidruf „Hu, hu“ ebenso Gefallen wie an ihrem „U, hu“. Nun jagen sie beide umher im Hakelwald.