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Überlieferte Geschichte aus Güsten - Der mutige Zug der Güstener Bürgerwehr

Im März 1849 wurde während der Kämpfe um die liberale Freiheit in Bernburg, welche 19 Todesopfer forderte, auch die Güstener Bürgerwehr mobilisiert. Sie wollten ihren Nachbarn, der Bernburger Bürgerwehr, zu Hilfe eilen, um sie in ihrem Kampf gegen das vom Herzog eingesetzte Militär zu unterstützen. Man formierte sich. Kaufmann Jena und Förster Krause führten die beiden Kompanien an. Im Gleichschritt und mit einem revolutionären Lied auf den Lippen begann der Marsch in Richtung Bernburg. Doch schon am „Zoll“, der Grenze zwischen den Herzogtümern Anhalt- Bernburg und Anhalt-Köthen, wurde aus der Ferne das Gewehrfeuer gehört. Für die beiden Kompanien wurde „Halt“ kommandiert. Die Kompanie verschnaufte sich im Straßengraben. Die beiden Kompaniechefs und die Zugführer berieten sich. Das Für und Wider des Weitermarsches wurde revolutionär erwogen. Schwerwiegende philosophische Argumente wurden ausgetauscht. Das immer stärker werdende Gewehrfeuer gab dann den Ausschlag. Man hielt es für ratsam, wieder die friedliche Stille der Heimatstadt aufzusuchen und zu den Frauen und Bräuten zurückzukehren. Diese Begebenheit ging als „Marsch auf Bernburg“ in die Regionalgeschichte ein.