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Die Sage von der Nonne im Spükegrund

Im Marienkloster Aschersleben war eine Nonne in übergroßer Liebe zu einem Jüngling entbrannt. Sie missachtete die strengen Klosterregeln und traf sich Nacht für Nacht mit ihm. Beide gingen durch die Nacht und ließen sich an einer einsamen Quelle nieder. Die Klosterregeln duldeten aber irdische Liebe nicht. Als die Liebe der beiden entdeckt wurde, folgte ein schreckliches Strafgericht. Die Abtrünnige wurde ihres Schleiers beraubt, mit einem schrecklichen Fluch beladen und aus der Klostergemeinschaft ausgestoßen. Keiner weiß, was aus ihr geworden ist. Im Quellgrund soll sie noch vor hundert Jahren weinend und klagend umhergegangen sein. Die Leute erzählten sich dann schaudernd die Geschichte von der Nonne im Spükegrund. Als aber einmal jemand spottete, verstopfte sie tief in der Erde das Wasserloch und die Quelle. Seitdem fließt das Bächlein im Quellgrund nicht mehr.