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Martin Luther

Wir schreiben das Jahr 1483, und es ist ruhig in Eisleben. Glaube und Gottesfurcht bestimmen die Menschen. Tausende von Bergleuten zieht es in die kleine Bergbaustadt Eisleben in der Grafschaft Mansfeld. So auch Hans Luther, Bergmann, mit seiner schwangeren Frau Margarethe. Noch ahnt niemand, dass der 10. November 1483 einmal in die Weltgeschichte eingeht – an jenem Tag wir Martin Luther geboren. Mit ihm wird ein neues Zeitalter beginnen, ein Schritt vom Mittelalter in eine aufgeklärte Neuzeit. Wenige Monate nach der Geburt seines Sohnes Martin, zieht Hans Luther mit seiner Familie nach Mansfeld. Der Hauptort der Grafschaft Mansfeld ist zu jener Zeit das Zentrum des Kupferschieferbergbaues. Hier gelingt Hans Luther der soziale Aufstieg zum Hüttenunternehmer und sogar zum Ratsherren. In der alten Bergmannstadt verbringt der kleine Martin zusammen mit acht Geschwistern seine Kindheit in einem sehr strengen Elternhaus. Nach dem Willen des Vater soll sein erstgeborener Recht studieren. Und so besucht Martin Luther ab seinem 4. Lebensjahr die Stadtschule gleich neben der Sankt Georgkirche. Hier lernt er Lesen, Schreiben und die Anfänge des Lateinischen. Im Jahre 1497 verlässt Luther seine Heimatstadt Mansfeld. Sein Weg hinaus in die Welt beginnt. Die Studienjahre führen ihn nach Magdeburg, Eisenach und Erfurt. Im Jahre 1505 tritt Luther ins Kloster der Augustinereremiten in Erfurt ein. Es folgen Jahre des Lehrens und seine Promotion zum Doktor der Theologie und seine Ernennung zum Professor. Als Luther 1517 die „95 Thesen wider den Ablasshandel“ an die Wittenberger Schlosskirche schlägt, beginnt die Zeit des Widerstandes gegen den Papst und die Verbreitung der Reformation. Im Jahre 1525 heiratet der ehemalige Mönch Martin Luther die abtrünnige Ordensfrau Katharina von Bora. Aus dieser Verbindung gehen drei Töchter und drei Söhne hervor. 1534 erscheint die erste vollständige Bibelübersetzung Luthers. Ein Jahr später wird Luther Dekan an der Theologischen Fakultät der Universität Wittenberg. Es folgen viele Reisen zum Wohle und zur Verbreitung der Reformation. Doch zu seiner letzten Ruhe, am 18. Februar 1546, kehrt Luther nach Wittenberg zurück. Im Inneren der Schlosskirche kennzeichnet eine schlichte Bronzeplatte die Grabstätte von Martin Luther.