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Die Herzogin Friederike von Anhalt

Am 09.11.1811 wurde Friederike Caroline Juliane auf Schloss Gottorp bei Schleswig geboren. Sie hatte eine ältere Schwester und noch acht jüngere Geschwister. Ihre Kindheit verlief harmonisch. Mit 23 Jahren heiratete sie den Herzog Alexander Carl zu Bernburg-Anhalt. Es war keine Liebes- sondern eine Vernunftheirat. Die Ehe blieb kinderlos. Die Herzogin gewann durch ihre anmutige Erscheinung und Liebenswürdigkeit schnell die Herzen der Ballenstedter. Mit dem Hofmaler und Kammerherrn Wilhelm von Kügelgen verband sie ein freundschaftliches Verhältnis. Er stand ihr während der Revolutionsjahre als treuer Freund zur Seite. Mehrmals hat er sie auch porträtiert. Die Herzogin hat sich um das Land Anhalt-Lernburg große Verdienste erworben. In Ballenstedt rief sie eine Kleinkinderschule und in Bernburg eine Näh- und Strickschule für arme Mädchen ins Leben. 1848 gründete sie das Friederikenhaus – eine Anstalt für Waisenkinder in Ballenstedt. Auf ihre Initiative hin entsteht 1859 ein Stift für Taubstumme und Blinde und das St. Johannes Krankenhaus in Bernburg. Wie eine moderne ABM wirkte es, als sie 30 beschäftigungslosen Arbeitern ermöglichte, den Schlosspark umzugestalten. Ihre Wohltätigkeit und Fürsorge für die Untertanen bewies sie noch durch viele andere Aktivitäten. Nachdem der Herzog zum Zwecke der Erholung nach Hoym umsiedelte, wurde die Herzogin 1855 Mitregentin. Die Chronik von Hoym schreibt, dass die Herzogin eine tatkräftige Persönlichkeit war, die Gründungen und Stiftungen veranlasste. So z. B. die Wiederherstellung der Stiftskirche zu Gernrode oder die Förderung der Neinstedter Anlagen. Am 10. Juli 1902 starb Friederike von Anhalt Bernburg im hohen Alter von 90 Jahren.