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Hermann Gieseler

Hermann Gieseler wurde am 23. Mai 1889 in Aschersleben als Sohn eines Maurers geboren und erlernte den Beruf des Glasers. Gieseler wurde Im Jahr 1908 trat er der Gewerkschaft der Holzarbeiter und 1909 der SPD bei. Zuvor war er im Alter von 14 Jahren der Arbeitersportbewegung beigetreten. Von 1914 bis 1916 nahm er als deutscher Soldat am 1. Weltkrieg teil. 1916 fand er eine Anstellung als Dreher und Fräser bei den Hans Grade Motorenwerken Magdeburg. Im gleichen Jahr trat Gieseler dem Metallarbeiter Verband bei. Er wurde zum Vertrauensmann, zum Betriebsratsvorsitzenden und zum Mitglied des Vorstandes der Ortsgruppe Magdeburg des Verbandes gewählt. 1921 erfolgte auf der 15. Generalvollversammlung des Verbandes seine Wahl zum Revisor. Von 1922 bis 1925 war er Vorsitzender des zur Arbeitersportbewegung gehörenden Turn- und Sportverein "Fichte" in Magdeburg-Sudenburg. Bis 1926 war Gieseler bei den Grade-Werken beschäftigt. Von 1926 bis 1945 arbeitete Gieseler dann bei der Stadtverwaltung Magdeburg. In der Zeit des Nationalsozialismus engagierte er sich weiter illegal in der Arbeitersportbewegung. Nach Ende des 2. Weltkriegs gehörte Gieseler der SPD Stadtbezirksgruppe Magdeburg-Friedrichstadt an und engagierte sich früh für den Wiederaufbau der Gewerkschaften in Magdeburg. Er wurde Vorsitzender der IG Öffentliche Betriebe und im Oktober 1946 auch Vorsitzender des Magdeburger Kreisverbandes des FDGB. Am 25. August 1948 verunglückte Gieseler bei einem Transport von Baustoffen für den Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Magdeburger Gewerkschaftshauses am Ratswaageplatz tödlich. Ihm zu Ehren benannte die Stadt Magdeburg eine Straße (Hermann-Gieseler-Straße) und eine große Sporthalle. Nach dem Ende der DDR erhielten jedoch beide Objekte ihren ursprünglichen Namen (Straße Am Fort und Halle "Stadt und Land") zurück.