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Westeregeln

In einer Urkunde Kaiser Otto I. wurde Westeregeln im Jahre 941 erwähnt. Der Ort gehörte zum Kloster in Gernrode und später zum Erzbistum Magdeburg. Ab 1860 gehörte Westeregeln zu Preußen. Erste Besiedlungsspuren aus der Alt-Steinzeit wurden durch Ausgrabungen nachgewiesen. Gefundene Stoßzähne vom Mammut lassen auf urzeitliche Jäger schließen. Sie ist damit die älteste Siedlung im Altkreis Staßfurt. 1834 begann man mit dem Abbau von Braunkohle im Tagebau. Der Abbau von Braunkohle und die Herstellung von Preßlingen für die Öfen der Haushalte endeten erst 1955. Auch Zuckerrüben wurden in der Börde intensiv angebaut. Das brachte Vorteile für den Ort. Denn viele Landarbeiter und Saisonkräfte konnten in diesen zwei Industriezweigen beschäftigt werden. Die Grabungen der ersten Kalischächte begannen 1871. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte nahmen zwei weitere Schächte den Betrieb auf. Auch die Weiterverarbeitung der Salze erfolgte im Ort. Nach 1881 arbeiteten bis zu 1.000 Menschen in den "Konsolidierten Alkaliwerken".

 

Später wurden sie von den "Solvey Werken" übernommen und produzierten bis 1946. Einige Teile des ehemaligen Konzerns waren bis 1990 mit Zulieferungen für die Chemieindustrie tätig. Durch den Bergbau gab es in der Vergangenheit oft Senkungen und größere Erdrutsche. Heute ist Westeregeln durch die "Wavin-Werke" bekannt, die Plasterohre und Formteile für Abwasseranlagen herstellen. Außerdem gibt es noch eine "Moto-Cross-Strecke" im stillgelegten Gipsbruch und die ebenfalls im Ruhestand befindliche Ziegelei, die von einem Förderverein betreut wird. Dieses historische Bauwerk wird als Industriedenkmal erhalten und ist noch funktionsfähig.