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Neundorf/Anhalt

Der Ort liegt im östlichen Harzvorland, im ehemaligen Anhaltinischen, zwischen Bode und Wipper und am südlichen Rand der Magdeburger Börde. Bereits 3000 bis 2000 vor u. Z. besiedelten Schnurkeramiker die Höhen zwischen Neundorf und Hecklingen. Im Zusammenhang mit dem Tod des Markgrafen Gero erfolgt die erste urkundliche Erwähnung 965. Es war jahrhundertelang bördetypisch durch die landwirtschaftliche Großflächennutzung geprägt. Nach den Urmenschen kamen die Ausländer. Erst die Schwaben, dann die Thüringer, anschließend die Franken und dann endlich die Sachsen, und alle drängelten sich nach dem heutigen Neundorf. Und so variierte der Ortsname von "Niendorp" im Jahre 965 über "Neindorf" 1218 bis zu "Nundorf" 1800, bevor man sich nun endgültig auf die heutige Schreibweise einigte. Den besten Eindruck müssen wohl die sparsamen und fleißigen Schwaben hinterlassen haben, so dass in alten Chroniken von dem Gebiet oft als Schwabengau die Rede ist. Im Jahre 1759 fiel der Ort fast vollständig, aufgrund eines Brandes, in Schutt und Asche. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts begann ein Strukturwandel. Durch den sich gewaltig entwickelnden Kalibergbau in der Stadt Staßfurt und Umgebung setzte eine schnelle Industrialisierung der gesamten Region ein. Der gestaltete Ortskern mit der Hansestiftung, einschließlich Hansepark, ehemals Gero–Hof und der umliegenden Altbausubstanz geben dem Ort das typisch ländliche Gepräge. Am Ortsrand, in Richtung dem 2 km entfernten Staßfurt, entstand nach der Wende eine Wohnsiedlung mit 104 modernen Einfamilienhäusern. Auch unmittelbar vor den Toren Staßfurts entstand ein Zentrum mit Wohnstätten. Westlich begrenzt die Bahnlinie Magdeburg – Erfurt die Ortschaft Neundorf und in Nord–Süd–Richtung führt eine Landstraße durch Neundorf und verbindet die Städte Aschersleben und Staßfurt.