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Friedrichsaue

Friedrichsaue wurde 1753 auf Geheiß Friedrich II. in der Nähe des Klostergutes Seeleben gegründet. Die Kirche wurde 1797 erbaut und 1800 geweiht. Sie bildet noch heute den Mittelpunkt des Ortes. Friedrichsaue liegt geologisch betrachtet an der Südseite des Hakels und teilweise in der Senke der "Seeländereien". Die ersten Siedler kamen aus der Rheinpfalz und erhielten Land, welches durch Trockenlegung des ehemaligen Gaterslebener Sees urbar gemacht wurde. Der Ort bestand aus zwanzig Häusern. 1764 gab es im Ort bereits 43 Häuser durch Vergabe an "Seeland". 1771 wurde ein Schulgebäude errichtet, welches aber vorerst für den Gottesdienst genutzt wurde, bis 1797 mit dem Bau der Kirche begonnen wurde, die 1800 geweiht wurde. 1842 bestand der Ort aus 48 Wohnhäusern, 230 Einwohnern, einem Gutshof, 12 Kleinbauern und zwei Dorfkrügen. Den Haupterwerbszweig der Einwohner bildete der Feldbau. 1856 wurde mit dem Bau der Chaussee begonnen, die 1908 dann gepflastert wurde. 1881 begann die Vergrößerung des Ortes. 1914 besteht die Gemeinde aus 64 Häusern. Einige Einwohner arbeiten in der seit 1846 bestehenden Zuckerfabrik Gatersleben, andere in der Nachterstedter Braunkohlegrube oder auch bei dem Chausseearbeiten. Durch die Gutsauflösung herrschte 1932 große Arbeitslosigkeit in der Gemeinde Die Gutsbezirke Rittergut Rätzell und die Froser Seeländereien wurden aufgelöst. 1934 versiegten die meisten Brunnen infolge des Braunkohletagebaus, deshalb wurden Verhandlungen zum Anschluss an das Wasserwerk Schadeleben geführt. Am 1. Mai 1935 rann das erste Wasser aus den Hydranten. 1947 wurden 225 Umsiedler in der Gemeinde untergebracht. Während der Bodenreform wurde Land mit einer Fläche über 100 ha an Neubauern aufgeteilt. In Friedrichsaue wurden eine Neu- und eine Jungbauernstelle gegründet. 1980 bis 1989 war die landwirtschaftliche Produktion dadurch gekennzeichnet, dass jeder Quadratmeter Boden intensiv genutzt wurde, um eine Steigerung der Erträge zu erzielen. Gleichzeitig trat ein weiterer Verfall der Produktionsgebäude ein. Die Bautätigkeit reichte nur für notdürftige Reparaturen.