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Die Bruderschaften in Staßfurt

In Staßfurt bestanden keine klösterlichen Niederlassungen. Es existierten aber geistliche Bruderschaften. Im Dezember 1439 bestätigte Bischof Burchard III. von Halberstadt die Fronleichnamsbruderschaft, die auch "Brüderschaft des heiligen Blutes" genannt wurde. Als Kalandsbruderschaft fanden die Zusammenkünfte der Mitglieder regelmäßig am ersten Tag des Monats statt. Die Hauptanliegen dieser Vereinigung waren sozialer Natur z.B. Armenspeisung und Krankenpflege. Während der Fronleichnamsbruderschaft die Adligen und wohlhabenden Bürger der Stadt angehörten, waren die Arbeiter der Saline in der St. Laurentiusbrüderschaft zusammengeschlossen. Ein Gründungsdatum fehlt, aber man kann das 15. Jahrhundert für ihre Entstehung annehmen. Über den religiösen Rahmen hinaus könnte man hier von einer Art "vorgewerkschaftlichen" Interessenvertretung sprechen. Die Laurentiusbrüderschaft überdauerte die Reformation und löste sich erst auf Grund des Niedergangs der Saline im 19. Jahrhundert auf. Der heilige Laurentius war im Salinenwesen ein beliebter Schutzpatron.