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Die Geschichte des Dorfes bis 1300

Gegründet wurde das Dorf vermutlich schon im 6. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung findet man in der Schenkungsurkunde des Bischofs von Halberstadt an das Kloster Ilsenburg vom 5. Mai 1086 unter dem Namen "Merynge". Der Ort wurde zahlreich umbenannt über Merinche und Möhringen bis schließlich zum heutigen Namen Mehringen. Um 827 wurde die Kirche in Mehringen erbaut, welche in den Folgejahren mehrfach um- und ausgebaut wurde. Mehringen ist ein Dorf, das im Grenzgebiet zwischen dem damaligen Preußen und dem Königreich Sachsen lag. Aufgrund dieser Tatsache gab es oftmals Kämpfe und Fehden zwischen Anhängern des Kaisers und denen des Papstes. Die Zentralgewalt wurde geschwächt und das Faustrecht hielt Einzug. Somit kam es zu Entvölkerung und Verödung des Ortes. Albrecht, Markgraf von Brandenburg holte um 1150 Siedler ins Land, welche sich links der Wipper ansiedelten und die "kleine Seite" gründeten. Dieser Teil galt lange Zeit als selbständiges Dorf. 1222 stiftete Oda von Mehringen ein Zisterzienser- Nonnenkloster, welches für die Einwohner eine sehr wohlwollende Rolle spielte. Die Zisterzienser hatten handwerkliche Fähigkeiten und landwirtschaftliche Kenntnisse. Diese gaben sie an die Bevölkerung weiter, weil sie durch zahlreiche Schenkungen ihre Landarbeiten nicht mehr allein bewältigen konnten. Also verpachteten sie ihr Land an die Bauern.

Die Geschichte des Ortes von 1300 – 1700

1525 zur Zeit des Bauernkrieges zerstörten Anhänger Thomas Müntzers und eine aus Thüringen stammende Vereinigung namens "schwarzer Haufen" das Kloster. Zu Beginn des 30-jährigen Krieges war Mehringen ein großes wohlhabendes Dorf mit 600 – 700 Einwohnern. 1623 wurden protestantische Gruppen nach Mehringen verlegt, welche mit brutaler Gewalt raubten und plünderten. 1628 ist der Ort so zerstört, dass die Versorgung der Truppen von Sandersleben aus erfolgen musste. 1637 ist Mehringen vorübergehend ohne Einwohner, weil sich die Häuser und Felder in katastrophalen Zuständen befanden. Durch viel Mühe und Zeit wurden die Häuser und Äcker wieder in Ordnung gebracht, so dass ein Bewohnen ermöglicht werden konnte. Vom 22. Oktober 1681 – 9. Juli 1682 herrschte die Pest über den Ort. In diesem Zeitraum war Mehringen abgesperrt. Niemand konnte hinein und niemand konnte das Dorf verlassen. In den Jahren 1697/98 wurde das noch heute erhaltene Pfarrhaus erbaut. 1747 gab es in Mehringen bereits 131 Häuser und die Einwohnerzahl dürfte der vor dem Krieg entsprechen. Die Walkmühle, die ebenfalls noch erhalten ist, bekam 1723 das Schankrecht und wurde seitdem auch als Gastwirtschaft genutzt. Die Papiermühle, nach welcher heute noch ein Straßenname benannt ist, wurde 1747 erbaut. 5 Jahre später ist sie jedoch durch ein Hochwasser der Wipper zerstört wurden. Die Wipper war damals ein sehr fischreicher und unberechenbarer Fluss, der des Öfteren über die Ufer getreten ist. Er richtete somit viel Schaden auf tief gelegenen Feldern und Häusern an.

Die Geschichte des Ortes nach 1700

In der Zeit des Absolutismus regierte Fürst Leopold von Anhalt mit gewaltiger Willkür. Er vollbrachte zwar einige Verbesserungen hinsichtlich der Landwirtschaft, des Straßenbaus und Mühlenbaus, aber überwiegend schafften die Anordnungen für die Bevölkerung nur Nachteile. Er bestimmte, wo Bauern dies und jenes zu kaufen hatten und welche Lieder beim Gottesdienst gesungen werden mussten. Bei Nichteinhaltung seiner Anordnungen drohten hohe Geldstrafen und sogar Landesverweisung. Der 7jährige Krieg brachte ebenfalls nur Nachteile und Belastungen hinsichtlich der Versorgung mit Getreide, Stroh und Heu. In der Zeit von 1855 – 1865 wurde eine Flurregelung durchgeführt, welche einerseits die feudalen Relikte der Dreifelderwirtschaft beseitigte und andererseits Hochwässer vermied. Mit der Flurregelung hielt der Kapitalismus Einzug und es wurden ertragsverbessernde Methoden geschaffen und eingesetzt. 1881 erhielt die Kirche einen neuen Turm, welcher heute noch besichtigt werden kann. In diese Zeit fallen auch die Schaffungen der Eisenbahnstrecken, welche zunächst an Mehringen vorbei führten. Mit der Erbauung des Bahnhofs 1896 wurde Mehringen ans Streckennetz angeschlossen und der Personen- und Güterverkehr konnte aufgenommen werden. Die Einweihung wurde mit einem großen Fest gefeiert, dessen Hauptperson der Drohndorfer Karl Külz war. Er ist derjenige, der für die Namensgebung Drohndorf – Mehringen verantwortlich ist. Als Aktivist der ersten Stunde muss Friedrich Hädecke genannt werden. Er war zunächst Bürgermeister der Gemeinde, dann Landrat des Kreises Bernburg und später Abgeordneter des Landtages von Sachsen-Anhalt. Er trug wesentlich für die Verbesserung der Lebensbedingungen bei und erhielt deshalb den vaterländischen Verdienstorden in Silber.