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Der 30-jährige Krieg und der Wiederaufbau Güstens

Während des 30-jährigen Krieges wurde Güsten zehnmal besetzt. Feindliche Heerscharen der Kroaten, des Tilly- Regimes und der Soldaten des Schwedenkönigs Gustav des II. u. a. m. plünderten und mordeten. Unmenschliche Natural- und Geldabgaben, Brandschatzungen, Vergewaltigungen, Terror und Mord kennzeichnen das erlittene Leid, welches von den Menschen ertragen wurde. Mancher, der nur noch ein Hemd auf dem Leib hatte, wurde zu Tode gequält. Hinzu kam, dass 1626 die schwarze Pest 300 Tote in der Stadt forderte. Nie war die Not größer als Ende des Jahres 1635. Die Kroaten fielen über die Einwohner her. Viele wurden jämmerlich zu Tode gequält. In diesen Jahren der Besatzung (1618-1648) stirbt die Stadt fast aus. Am Ende des 30-jährigen Krieges leben nur noch drei Familien in Güsten. Mit dem Westfälischen Frieden 1648, kehrten viele Flüchtlinge in ihre Heimatstadt zurück. Auch die Lage der fruchtbaren Wipperaue veranlasste umherirrende Familien, sich in Güsten anzusiedeln. Die territoriale Lage der mittelalterlichen Salz- und Handelsstraßen spielte ebenfalls eine große Rolle für die Neubesiedlung. Überall wurde gebaut und so manch heimatloser Wanderer fand in dem aufblühenden Ort sein Glück. Doch jäh wurde der Aufbau unterbrochen. Güsten fiel den Flammen zum Opfer. Lediglich das Rathaus und St. Vitus, dessen Turm ebenfalls in Brand geraten war sowie ein paar armselige Hütten konnten vor den Flammen gerettet werden. Wie ein Zeichen des Willens zum gemeinsamen Wiederaufbau ragte der Turm von St. Vitus aus den Trümmern. Alle legten Hand an. Ohne Zeitverzug begann der Wiederaufbau der ausgebrannten Stadt. Man schrieb das Jahr 1691.