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Die Geschichte Gaterslebens von 964 bis 1988

964
Gatersleben wird erstmals urkundlich erwähnt.
Markgraf Gero bekundet die Unterwerfung des Nonnenklosters und benennt die Güter. Gatersleben ist eines davon.
Gatersleben liegt im Herzogtum Sachsen und gehört zum Schwabengau im Bistum Halberstadt. Es wird von Bischof Bernhard regiert.

974
Vom 1. November bis in die Frühlingszeit herrscht ein harter Winter, so dass am 15. Mai sogar noch viel Schnee liegt.

996
Die Pest hält in Gatersleben Einzug, sowie auch 1007 und 1036.

1084
Am 1. November 1084 wird Gatersleben nochmals urkundlich erwähnt.

1123 – 1135
Während der Regierungszeit des Bischofs Otto von Halberstadt verschlechtert sich die Situation. Das Raubritterwesen, der Hagelschlag und die Pest nehmen zu.

1133 – 1170
Der Ritter "der Edle Notongus de Gatersleve" ist bischöflicher Halberstädter Lehnsmann auf der Burg Gatersleben.
Am 25. Mai 1133 ist Gatersleben der Schauplatz der großen bischöflichen Sommerversammlung der evangelischen Geistlichen.

1163 – 1165
Während Bischof Ulrich vom Kaiser geächtet wird, erbaute der Gegenbischof Gero von Schermcke die Burg Gatersleben als bischöfliches Freigut.

1186
Johann von Gatersleben ist Bischöflicher Halberstädter Lehnsmann der Burg Gatersleben.


1203
Anhänger des Kaiser Otto IV. besetzen die Burg aber den Edelleuten gelingt es sie zurückzuerobern.

1216
Die Pest wütet im Bistum Halberstadt.

1261
In Gatersleben wird ein erstes Amt erwähnt.

1262
Am 15. Januar 1262 verspricht Johann von Gatersleben die Überlassung der Burg mit Zubehör für 710 Mark Halberstädter Silbers. Am 25. März überlässt Bischof Volrad dem Domkapitel das Kircheneigentum von Gatersleben.

1263
Der Beruf des Baders wird erstmals erwähnt.

1282
Gatersleben wird als Amt eines katholischen Kirchenvorstehers erstmals erwähnt.

1296
In Gatersleben existiert ein Feldkloster zum Zwecke der Flächennutzung.

1299
Am 25. Februar werden die Zinsleute verbannt, weil sie die Zinsen an die Äbtissin Bertrade zu Quedlinburg verweigert haben.
 

1305
Es herrscht eine schreckliche Hungersnot.

1328
Erich VI. von Gatersleben stirbt als letzter Ritter der Burg Gatersleben. Das Geschlecht wandert nach Trebnitz ab.

1330 – 1340
Ritter "Arnold Sthamer der Grote" ist Lehnsmann der Burg Gatersleben. Die Burg geht dem Bischof Albrecht II. an den Grafen von Mansfeld verloren.

1358
Wird sie vom Bischof Ludwig von Meißen in einer Fehde zurück gewonnen.

1363
Die Burg Gatersleben wird wieder aufgebaut.

1380
Es herrscht ein großes Unwetter, so dass die hiesigen Äcker überschwemmt wurden.

1381
Am 19. April wird eine Gegenverpflichtung zwischen dem Bischof Hans und dem Bischof Albrecht wegen dem verpfändeten Schloss unterzeichnet.

1446
Burchard III., Freiherr von Warburg, lässt die Selke in die Gegend östlich von Gatersleben einleiten. Es entsteht der Gatersleben’sche See. Eigentlich sollte nur ein kleiner Teich entstehen, doch durch hohe Wassermengen werden zahlreiche Felder überflutet. Es entsteht schließlich ein See, der sich nord-östlich bis Aschersleben und süd-westlich bis Gatersleben erstreckt. In Gatersleben wird ein Damm geschüttet.

1454
Am 29. September wird zwischen der Stadt Aschersleben und dem Bischof Burchard III. ein Vertrag über die Teilung des Sees geschlossen. Die Grenzlinie über dem Wasser dachte man sich vom Froser Busch über den Bruchsberg hinweg nach dem Harigsdorfer Kirchturm gezogen.

1460
Das Kirchenschiff der St. Stephani-Kirche wird erweitert. Auf der Südseite befindet sich ein Wappen des Gebhard von Hoym.

1480
Durch den Erzbischof Ernst vollzieht sich eine große sprachliche Veränderung im Stift Halberstadt. Das sächsische Plattdeutsch wird durch Hochdeutsch ersetzt.
 
1502
Margarethe Rohrsheimb ist Besitzerin des "Schwabehofs", einem unfreien Bauernhof; in der Langen Straße 52. Seit 1914 bis heute ist Friedrich Bollermann der Besitzer.

1503
In Gatersleben herrscht eine giftige Krankheit, die sowohl Mensch als auch Tier befällt.

1511
Die Einnahmen aus dem Fischfang machen 1/3 der Gesamteinnahmen aus.

1512 – 1535
Hauptmann Braun Paussen ist Halberstädter Vogt und später Amtmann der Burg Gatersleben. Dazu gehören die Dörfer Gatersleben, Wedderstedt, Schadeleben und Wilsleben.

1513 – 1545
Erzbischof Albrecht wird Verwalter des Stifts Halberstadt. Aus Geldgier und Prunksucht duldet er die 1521 ins Land ziehende Reformation.

1516
Am 9. Mai wird die ununterbrochen fortlaufende Messe und die Bruderschaft des Heiligen Valentin bestätigt.

1517
Der Kothof ein bestimmter Teil des Bauernhof welcher zum Rothen Hof gehört, wird erbaut.

1521
Reformatorische Lehren halten in Gatersleben Einzug.

1525
Der Bauernaufstand brach los. Die Stadt Aschersleben stellte 25 Gewappnete nach Gatersleben.
 

1530
Es gibt einen evangelischen Pfarrer namens Nikolaus Locke in Gatersleben. In Gatersleben werden die Spinnräder eingeführt.

1550
Henning von Königsmarck baut am Mühlgraben nahe der Brücke ein neues Amtshaus im Renaissancestil. Dieses wurde jedoch um 1800 wieder abgerissen.

1564
Bei der ersten Kirchenuntersuchung werden 70 Hauswirte in Gatersleben gezählt. Die Bruderschaft St. Valentin wird aufgelöst.

1565
Einige Bürger von Aschersleben werden dabei erwischt, wie sie am Gatersleben’schen See in der Nähe von Wilsleben Rohr schnitten. Dafür wurden sie eingesperrt und geschlagen.

1576
Die Küsterstelle wird zu einer Schulmeisterstelle ausgebaut. Erster Schulmeister wird Johannes Lawe aus Quedlinburg. Er trägt dieses Amt bis 1587. Danach ist er Pfarrer in Wilsleben.

1582
Der Kothof am Kapellenteich 21 wird freies Eigentum und wird vom dem anliegenden Gut losgelöst. Der Besitzer wird Amtmann Andreas Behmer.

1583
Pastor David Schmidt lässt die erste Orgel ein die Kirche von Gatersleben einbauen. Erster Organist wird Andreas Hacke. Durch die Zerstörung des 30-jährigen Krieges wurde eine Erneuerung der Orgel 1653 notwendig.

1589
Am 17. April fand die zweite Kirchenuntersuchung im Amt Gatersleben statt. Untersucht wurden die Gemeinden Gatersleben, Schadeleben, Wedderstedt und Wilsleben. Es werden 73 Hauswirte gezählt und es wird festgestellt, dass das Pfarrhaus baufällig ist. Deshalb wird noch im gleichen Jahr ein Neues geschaffen. In diese Zeit fällt auch die erste Erwähnung eines Mittagsläuten.
 

1600
Es gibt eine Hebamme in Gatersleben. In diesem Jahr erwerben viele Bauern Äcker und Höfe, welche später entweder zerstört oder in den Besitz der LPG übergingen.

1602
Im Januar herrscht große Trockenheit und Wärme, so dass die Bauern bereits Anfang Februar aussäen konnten. Gatersleben wird durch einen Brand verwüstet. 75 Wohnungen und 33 Scheunen brennen ab. 14 Tage später wird Gatersleben von einem Hochwasser heimgesucht. Dabei werden 14 Häuser und zahlreiches Vieh weggespült.

1604
Dieses Jahr ist ein Pestjahr. Die Bauernmeister und Geschworenen werden verpflichtet, von Haus zu Haus zu ziehen und die Feuerstellen zu kontrollieren. Die Gemeinde entschließt sich, einen Nachtwächter einzustellen.

1615/1616
Der Januar ist so heftig kalt, dass viele Bäume erfrieren und der Sommer so heiß und dürre, dass die Feld- und Gartenfrüchte verderben. Die Ilenstedter Flur wird zwischen Gatersleben und Quedlinburg aufgeteilt. Der Brunnen auf dem Oberhof der Burg in Gatersleben wird erneuert und mit einer Brunnenfigur geschmückt. Die Brunnenfigur stellt den Märtyrer Stephanus, den Schutzheiligen des Ortes dar. In Gatersleben gibt es ungefähr 550 Einwohner. Als Gewerbe sind vorhanden unter anderen Bäcker, Böttcher, Brauer, Fischer, Fleischer und Schneider. Ebenfalls bestehen der Zoll auf dem Damm sowie die Schweineschneiderei und das Scharfrichteramt.

1617-1621
Am 31. Oktober fand die Jahrhundertfeier der Reformation in Gatersleben statt. In der Gatersleben’schen See wird ein großer Fischzug veranstaltet, so dass es danach keine Aale mehr im See gibt. Der Kirchturm ist so baufällig, das er von Grund auf neu gebaut und vollendet wird.
 

1624
Der alte, aus zwei Säulen und einem Querbalken verbundene, Galgen wird durch einen neuen dreibeinigen Galgen ersetzt. Er befand sich wahrscheinlich in der Ecke zwischen dem Gerichtswunnenweg und dem Sandweg.

1630
Das erste Gatersleber Wappen tritt in Form eines Siegels auf. Die untere Hälfte bildet ein im Wasser schwimmender Fisch und die obere Hälfte eine im Winde schaukelnde Ähre.

1648
Gatersleben gehört nun zum Kurfürsten zu Brandenburg. Amtmann ist Sebastian Jahns. Das Amt umfasst die Orte Gatersleben, Hedersleben, Wedderstedt, Hausneindorf, Schadeleben, Wilsleben, Friedrichsaue und zum Teil Nachterstedt und Frose.

1650
Das Gemeindebackhaus wird errichtet und bringt in den Folgejahren guten Gewinn. 1795 wird es durch ein Hochwasser stark beschädigt.

1664
Am 22. Mai wütete ein Brand, welcher den Kirchturm, die Schule, das Pfarrhaus und alle Nebengebäude zerstörte. Der Brandstifter war Hans Becker. Bei diesem Brand wurden alle Kirchenregister und Dokumente vernichtet bzw. stark beschädigt.

1666
Das Schulgebäude wurde wieder hergestellt und mit einer Inschrift versehen, welche den Zweck dieses Gebäudes ausdrückt.

1672
Der St. Stephanikirchturm ist in neuer spitzer Form erbaut wurden. Das Läuten des Morgens, Mittags und Abends wird bezeugt. Das Sterbegeläut wird erstmals urkundlich erwähnt.

1684
Die Gemeinde Gatersleben erhält nach einem Vertrag vom 15. November jährlich 5 Taler, um die Wege und Strassen zu verbessern.

1693
Das Hauptgebäude der Wasserburg trägt eine Wetterfahne mit der Jahreszahl 1693.
 

1700
In diesem Jahr werden 7 Ackerhöfe und 48 Bauernhöfe gezählt.

1701
Seit dem 18. Januar 1701 gehört Gatersleben zum damaligen Königreich Preußen.

1704
Am 27. Mai wird der Gatersleben’sche See trockengelegt, vermessen und der Damm wird durchstoßen.

1709
Am 16. Januar wird das Gemeindebackhaus an Meisterbecker Caspar Kolbe verpachtet. Der erste Gemeindebäcker war nachweislich 1615 Marten Seesen. Im selben Jahr ist der Gaterslebener See völlig abgelassen. Der König verkauft den mittleren Teil der Seeländereien, um die Kosten zur Verbesserung des Bodens decken zu können.

1711
Als zweite Mühle wird die Erbenzinsmühle genannt, welche durch den aus Quedlinburg stammenden Müller Thomas Lorenz Meyer betrieben wird.

1722
Es herrscht eine große Hamsterplage. Auf den Ascherslebener Feldern werden sogar 45.939 Stück gefangen.

1724
Das Potthofviertel von Gatersleben entsteht.

1727
Am 19. März erlässt der König eine Anordnung zum Bau einer Wasserschleuse oberhalb des Ortes in der Selke zur Bewässerung der Wiesen des Amtes Gatersleben. Sie wurde am 7. April vom Zimmerermeister Berends aus Wegeleben gebaut. Durch folgende Hochwasser wurden die Schleusen teilweise weggeschwemmt, aber sind ständig wieder erneuert wurden.
 
1744
Am 12. September wird ein neues Hirtenhaus erbaut.

1748
Am 7. November wird die Gründung einer Ortsarmenkasse angeordnet. Der wöchentliche Beitrag betrug für Ackermänner 6 Pfennige, für Halbspänner 3 Pfennige und für Häusler 2 Pfennige.

1774 – 1776
In diesen beiden Jahren wird einerseits der Wassergraben vertieft und andererseits entsteht der Friedhof an der Nachterstedter Chaussee.

1781
Im Kornumlagerregister werden 176 Hauswirte gezählt.

1783
Am 22. Juli wird die musikalische Begleitung von Hochzeiten, Kindertaufen und Schenken an die Stadtmusikanten Buschhorn für 3 Jahre verpachtet.

1784 - 1786
Ein Gemeindediener und ein Landknecht werden eingestellt. Deshalb fällt die Stelle des Nachtwächters weg. In der Raststube der Gemeinde wird ein Schrank aufgestellt, in dem alle Register und Dokumente aufbewahrt werden.

1791 – 1792
In dieser Zeit werden die Sülzebrücke am Sportplatz und zwei weitere Hirtenhäuser erbaut.

1796
In der Chronik von Frose wird ein Schießverein Gatersleben erwähnt. Dieser nahm an dem Froser Wettschießen teil und errang dort zahlreiche Preise.

1799
Der Gemeindevorsteher Wilhelm Ziemann ersetzt die veraltete Gemeindefeuerspritze durch eine neue Spritze.
 

1800
Zu dieser Zeit zählt die Gemeinde Gatersleben 1014 Einwohner.

1806
Im Oktober ziehen die französischen Truppen in Gatersleben ein und plündern die Dorfbewohner völlig aus.

1810- 1811
Die Gaterslebener Kirche wird mit 200 Franken Staatsanleihe belegt.

1811
hat Gatersleben 1000 Einwohner, davon 469 männliche und 531 weibliche.

1813
Am 17. März ziehen 19 Soldaten und Landwehrmänner aus Gatersleben in den Befreiungskrieg. Davon sind 6 Krieger gefallen.

1815
Das Fürstentum Halberstadt wird in neue Land- und Stadtgerichte eingeteilt. Das Amt Gatersleben besteht aus Gatersleben, Hedersleben, Wedderstedt, Hausneindorf, Schadeleben, Nachterstedt und Friedrichsaue.

1819
Gatersleben wird Nebenzollamt im Bezirk Quedlinburg.

1827
Von 66 Gemeindemitgliedern wird eine Schützengesellschaft gegründet. Im Folgejahr wird erstmals ein Schützenfest in Gatersleben durchgeführt.

1834
wird ein Sattlermeister zum Trommler dieses Vereines verpflichtet.
 
1846
In diesem Jahr wurde der Grundstein für die hiesige Zuckerfabrik gelegt. Es wurde ein großer Teil der Amtsländereien mit Zuckerrüben bepflanzt.

1847
Der Hilfslehrer Karl Wilhelm Feuerstacke wird zum Organisten und zum zweiten Schullehrer in Gatersleben ernannt.

1882
Das Schützenhaus wird erbaut. Die bestehende alte Holzbude wird abgerissen.

1884
Die Gemeinde Gatersleben zählt zu dieser Zeit 1.900 Einwohner. Am Abend des 2. Juli setzte ein schweres Gewitter ein. Ein Blitz, der in den Kirchturm einschlug, löste einen Brand aus, welcher den Kirchturm ein zweites Mal zerstörte. Die 1865 hergestellten Glocken schmolzen fast ganz. Der Turm wurde in den Jahren 1887/88 wieder aufgebaut und am 2. Dezember feierlich eingeweiht.

1893
Die Feuerwehr von Gatersleben wird gebildet. Die Feuerwehrspritze wird besetzt und die Mannschaft wird mit Uniformen versehen.
 
1900
In Gatersleben ist eine Einrichtung mit öffentlicher Sprechstelle hergestellt wurden und diese wurde am 6. September dem Verkehr übergeben.

1904
Am 3. Mai begann der Bau des Elektrizitätswerkes und bereits Ende des Jahres brannte zum ersten Mal elektrisches Licht in den Häusern. Auch die Straßenbeleuchtung wurde elektrisch betrieben.

1905 – 1909
Gatersleben hat bereits 2.286 Einwohner. Ab dem 1. Oktober hat der Ort eine Gemeindeschwester. Sie wohnt in der "Alten Schule". In der Scheune links der "Alten Schule" wird durch den Ausbau die Feuerwehr untergebracht. Am 4. Juli fand ein Feuerwehrverbandsfest aller Wehren des Kreises in Gatersleben statt.

1911
Das Kriegsdenkmal vor der Gemeindeverwaltung wird eingeweiht.

1922
Gatersleben erhält durch den Minister des Inneren die Erlaubnis zur Führung des alten Gaterslebener Wappens im Dienstsiegel.

1925 - 1927
Am 20. Dezember werden die neuen Glocken der St. Stephanikirche eingeweiht. Aufgrund einer Mehlstaubexplosion brennt die Obermühle ab.

1927
wird ein Schlauchtrocknungsturm für die Feuerwehr über der alten Raststube gebaut.

1929
Die Kleingärten wurden im März dieses Jahres am heutigen Friedhof geschaffen.

1933
Als Ergebnis der Volkszählung ergab sich, dass Gatersleben die dritt-größte Landgemeinde im Kreis Quedlinburg war.
 
1936
Für die Feuerwehr wird eine Motor-Feuerspritze angeschafft, welche beim Brand des Kesselhauses der Zuckerfabrik erstmals zum Einsatz kam.

1944
erhält die Feuerwehr eine weitere Motor–Feuerspritze.

1945
Gatersleben wird durch amerikanische Truppen besetzt und endgültig vom Hitler-Faschismus befreit. Weiterhin wird Gatersleben von sowjetischen Truppen besetzt und gehört seit dem zur sowjetischen Besatzungszone. Es findet eine Neugründung der SPD, KPD und der Gewerkschaften statt. Am 1. Oktober ist für die Schulkinder der erste Schultag nach dem Krieg.

1952
Der Landtag Sachsen-Anhalt beschließt die Neubildung des Kreises Aschersleben. Gatersleben gehört von diesem Zeitpunkt an dem Kreis Aschersleben im Bezirk Halle an.

1954 – 1959
Die ersten Toto–Annahmestellen werden in Gatersleben eingerichtet. Der Volkschor in Gatersleben feiert sein 50 jähriges Bestehen. Die VEB Baumaschinen Gatersleben beginnt in diesem Jahr mit dem Produktionsprogramm "Straßenbaumaschinen" Weiterhin wurden in diesem Zeitraum zahlreiche Wohnsiedlungen fertig gestellt.

1959
belegt Gatersleben den zweiten Platz im Wettbewerb "Das schöne Dorf".

1960
Das "Heinz-Steyer-Stadion wird neu gebaut. Zuerst befreiten 12 Sportler der "BSG Wissenschaft" das zu bebauende Gelände vom Stroh. Am 16. November wurden dann die Fundamente des Kassenhauses betoniert. Dieses Gebäude wurde zunächst als Material- und Werkzeuglager genutzt. In den Folgejahren wurde das Stadion ständig erweitert, um den sportlichen Anforderungen zu entsprechen.

1961
Am 28. August wurde mit der Verlegung der Wasserleitung begonnen. Diese Verlegung wurde in den weiteren Jahren Schritt für Schritt erweitert.

1964
Die Gemeinde Gatersleben zählt 3.099 Einwohner. Die Zuckerfabrik wird zu einem Trocknungsbetrieb für landwirtschaftliche Produkte umgewandelt. Weiterhin wird der Schulerweiterungsbau in der Pothofstraße fertig gestellt und für den Unterricht freigegeben. In diesem Jahr wird Gatersleben 1000 Jahre, doch die Jahrtausendfeier wurde wegen den noch nicht fertig gestellten Straßenausbauarbeiten verschoben.

1965 - 1967
Einführung des Heimatfestes in Gatersleben. 1967 findet es im Heinz – Steyer – Stadion statt. Trinkzelt, Karussells und einige Buden werden aufgebaut. Am 23. Juni findet die II. Jugendspartakiade in Gatersleben statt.

1968
In Gatersleben wird eine Verkaufstelle von Lebensmitteln eröffnet.
 
1970 - 1971
Zum 50-jährigen Bestehen des Fußballvereines wird eine Festwoche durchgeführt. Im Juni wird die erste Jugendtanzbar des Kreises Aschersleben eröffnet. Im Juli wird die neue Kinderkrippe feierlich eröffnet und die Kapazität wurde von 21 auf 40 Plätze erhöht. Der Rat der Gemeinde richtet eine Polsterei ein.

1974
Eine moderne Mehrzweckhalle, zu der im November 1972 der Grundstein gelegt wurde, wird im Oktober feierlich eingeweiht. Anlässlich des 25jährigen Bestehens des Chors veranstaltet dieser ein Konzert in der Mehrzweckhalle.

1977
Das Kulturpflanzenweltsortiment umfasst zu dieser Zeit über 42000 Pflanzenfamilien und zählt damit zu den größten der Welt. Der Verein Ziergeflügel und Exoten der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter wird in Gatersleben gegründet.

1978
Zwischen dem Neubaugebiet und dem Dorfkern ist über der Selke eine Fußgängerbrücke geschaffen wurden.

1981
Die Gemeinde Gatersleben zählt 2.996 Einwohner, davon 1421 männliche und 1575 weibliche. Die Jugendlichen renovieren ihren Klub, um wieder Veranstaltungen durchführen zu können.

1984 - 1986
Der Trocknungsbetrieb des Zuckerrohrkombinates Bernburg in Gatersleben wird Betriebsteil des VEB Trocknungsbetrieb Halle. Übergeordnetes Organ ist der Rat des Bezirkes Halle.

1985
wird die neue "Erich Weinert Oberschule" mit 24 Klassenräumen, darunter 16 Fachräume eingeweiht.

1986
Im Oktober wird das Zentrum des Gesundheitswesens übergeben.

1988
Die Gaterslebener Burganlage wird vom Landesmuseum für Vorgeschichte, Forschungsstelle für die Bezirke Halle und Magdeburg zum geschützten Bodendenkmal erklärt.