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Das Wochenblatt und der Anzeiger

An einem Sonnabend, im Januar 1819, wurde die erste Ascherslebener Zeitung das „Wochenblatt von und für Aschersleben und die Umgegend“ durch den Buchdrucker Carl Friedrich Haller im kleinen Oktavformat gedruckt und herausgegeben. Im April 1820 veränderte sich das Format auf die Viertelbogengröße. Im Titelkopf waren die Flügel eines ausspreizenden Adlers, der das Wappen in seinen Krallen führt, zu sehen. Ende Dezember 1825 erschien die letzte Ausgabe unter dem Titel „Wochenblatt“. Ab Januar 1826 nannte sich die Zeitung „Gemeinschaftliches Wochenblatt für die Königlich Preußischen Landrätlichen Kreise Aschersleben, Calbe, Mansfeld. Als der erste Buchdruckereibesitzer Carl Friedrich Haller im August 1840 verstarb, hatte das Wochenblatt fast 1.000 Leser. Im März 1851 erschien die letzte Ausgabe des Gemeinschaftlichen Wochenblattes. Dafür wurden der Anzeiger und das Intelligenzblatt angekündigt. Ende März erschien der erste Anzeiger in neuer Aufmachung mit Abbildung der Speckseite und dem Stadtwappen von Aschersleben. Das Intelligenzblatt erschien drei Jahre lang immer sonnabends. Die damaligen Pressegesetze waren Grund für diese Veränderungen. Die Verleger mussten eine Kaution bezahlen, um politische und historische Angelegenheiten in den Zeitungen zu drucken. Das Geld konnte nicht aufgebracht werden und so musste der politische Teil ausfallen. Es kam zu Einbußen bei den Lesern. Vier Jahre später konnte die Kaution gestellt werden und der „Anzeiger“ befasst sich wieder mit Politik. 1854 wurde das Intelligenzblatt eingestellt. Zweimal wöchentlich erschien der Anzeiger, 11 Jahre später sogar dreimal wöchentlich. Die Titelseite des „Anzeiger“ änderte sich häufig. 1869 hatte der „Anzeiger“ 1.850 Abonnenten. 1924 erschien erstmalig die heimatgeschichtliche Beilage des „Anzeiger“ „Die Warte“. Durch die Sparmaßnahmen im Krieg wurden der „Anzeiger“ und das „Tageblatt“ zur „Ascherslebener Zeitung“ zusammengeschlossen. Im März 1943 erschien die letzte Ausgabe des „Anzeiger“, das Ascherslebener Heimatblatt hatte rund 10.000 Leser.