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Die Äußere und Innere Entwicklung der Stadt Aschersleben im 16. Jahrhundert

Ein Fortschritt in der Verwaltung der Stadt Aschersleben war die Ratswahl im Jahr 1531. Es wurden Personen in den Rat gewählt, von denen je zehn, das so genannte Mittel, ein Jahr lang regierte, um dann von den zweiten zehn abgelöst zu werden. So ging es weiter bis man alle drei Jahre die Regierung der Stadt übernahm. Diese Einrichtung des ewigen Rates wurde 200 Jahre beibehalten. Die Bautätigkeit in der Stadt Aschersieben war in diesem Jahrhundert besonders rege, sie erzählt uns noch heute vom hohen Können der Ascherslebener Handwerker. Der Meister Lüdeken Büring baute im Jahr 1517 das Rathaus auf dem Markt, die heutige Stadtverwaltung von Aschersleben. Nach dem Urteil eines hervorragenden Baumeisters gehört dieses Rathaus zu den allerbesten Leistungen harzerischer Profanbauweise jener Zeit. Von den schönsten Bauten damaliger Zeit seien zwei genannt. Es ist erstens das Bimstielsche Haus am Markt, in dem sich jetzt eine Apotheke und Arztpraxen sowie Wohnungen befinden. Es wurde im Jahr 1545 erbaut, gegenüber befindet sich die reformierte Kirche. Als zweites spricht man hauptsächlich vom Krukmannschen Haus. Das Krukmannsche Haus wurde im Jahr 1572 erbaut. Es befindet sich an der Ecke der Kurzen Straße. Gerade dieses Haus hat eine besonders interessante Geschichte. Es ist nicht nur das schönste Renaissancehaus von Aschersleben, nein es verdankt seine Entstehung der ersten Beziehung zu Russland. Diese Beziehung knüpfte der Kaufherr Krukmann, wie aus der lateinischen Inschrift über dem ehemaligen Portal hervorgeht. Diese Beziehung zu Russland setzte dann Adam Olearius fort. Adam Olearius wurde später einer der berühmtesten Ascherslebener. Er lebte 1599 bis 1671 in Aschersleben. Er war einer der größten Reisenden und Schriftsteller des 17. Jahrhunderts. Für eine Beschreibung und Reise durch Russland und für einige Landkarten von Russland wurde er als Ehrenbürger Russlands ernannt. Adam Olearius war auch der Erbauer des ersten Planetariums. Dieses Planetarium wurde später dem Zaren Peter 1. zum Geschenk gemacht und über dessen eigenartige Schicksale eine ganze Geschichte geschrieben werden konnte.