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Die Beziehung Deutscher Dichter zur Stadt Aschersleben

Wenn vom 18. Jahrhundert der Stadt Aschersleben gesprochen wird, dürfen die Dichter nicht vergessen werden, die damals hier wohnten und eine Beziehung zur Stadt hatten. Ihr Anteil an unserem nationalen Kulturerbe ist nicht gering. So besuchte Gottfried August Bürger in den Jahren 1759/60 die Ascherslebener Lateinschule. Auch später weilte er noch einige Zeit in Aschersleben bei seinem Großvater Bauer, dem Hofesherren vom Elisabethhospital. Bürger war nicht nur der Schöpfer der deutschen Ballade, sondern auch ein leidenschaftlicher Kämpfer gegen die tyrannische Herrschaft der absoluten Fürstengewalt. Das einer der größten Geister der Menschheit öfter und gern in der Stadt weilte, kann Aschersleben heute noch mit stolzer Freude erfüllen. Am 29. September 1789 traf Goethe zum ersten Mal in der Stadt Aschersleben ein. Genau bekannt ist nicht, wie oft er sich hier in Aschersleben aufhielt, aber mit Gewissheit kann gesagt werden, er hat sich hier in Aschersleben aufhielt, aber mit Gewissheit kann gesagt werden, er hat sich hier sehr wohl gefühlt. Das sagen einige seiner Briefe aus. Vor allem aber ging es aus einer Stelle seines Buches „Belagerung von Mainz“ hervor. „... Die Gegend um Aschersleben, der nahe Harz von dort so leicht zu bereisen, erschien für mich verloren.“ Goethes Worte handelten schon damals über die Einheit Deutschlands, über Kriege, Frieden, über den wahren Patriotismus.

Friedrich de la Motte Fouqué

Kurzum über Fragen, die uns heute noch genau so am Herzen liegen wie Goethe damals. Unter anderem schrieb Goethe im Jahr 1807 nieder: „Deutschland darf nur eine große Sache haben, nämlich die, im Geiste zusammenzuhalten.“ Weiterhin hatten zwei weitere Dichter eine enge Beziehung zu Aschersleben. Zum einen war es Johann Wilhelm Ludwig Gleim, er wurde 1719 in Ermsleben geboren und verstarb 1803 in Halberstadt. Dieser gründete den Halleschen Dichterkreis, der sich vor allem der Lyrik der Anakreotik widmete. Als der Siebenjährige Krieg begann, verfasste er volkstümliche „Preußische Kriegslieder“ und schrieb außerdem Epigramme sowie Moralsatiren und Fabeln. Einige Jahre später erschienen die „Lieder nach Anakreon“. Gleim starb am 18. Februar 1803 in Halberstadt. Als Beschützer und tatkräftiger Förderer der deutschen Dichtejugend des 18. Jahrhunderts ist er in die Geschichte eingegangen. Jetzt ist er noch der romantische Dichter Friedrich de la Motte Fouqué zu nennen, der von 1794 – 1802 in Aschersleben gelebt hat. Sein Hauptwerk „Undine“ das Goethe als „allerliebst“ bezeichnete, hat sein übriges Schaffen fast völlig in den Schatten gestellt. Lortings Oper des Jahres 1845 macht das Märchen Fouqués unsterblich. Die Eingebung dazu soll der Dichter, wie er in seiner Lebensgeschichte erzählt, auf einem Ritt durch das Einetal empfangen haben.