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Die Kiesgrube Friedrichshall

Am östlichen Stadtrand Staßfurts liegt direkt neben der ehemaligen Schachtanlage Friedrichshall die so genannte Wifo-Kiesgrube. In vielen Jahrzehnten entwickelte sie sich zu einem typischen Sekundärbiotop. Bereits vor dem ersten Weltkrieg begann hier der Kiesabbau und dauerte einige Jahrzehnte. Die Bombardierung der Schachtanlage gegen Ende des 2. Weltkrieges war für die Kiesgrube ein "Glücksfall". Es entstanden großflächige Bombentrichter, die sich mit Grundwasser füllten. Es entstand innerhalb vieler Jahrzehnte eine interessante Fauna und Flora. Heute ist das etwa dreieinhalb Hektar große Gebiet nahezu begrünt. Man findet dort fünf verschiedene Weidenarten, zahlreiche Hybrid-Pappeln, Eschen und Birken und 180 verschiedene Pflanzenarten u. a. Wollgras und mehrere salzliebende Pflanzen. Eine Sensation war der Nachweis der seltenen Orchideenart "Braun-Roter Sitter". Neben einer reichen Lurchfauna sind in der Kiesgrube zahlreiche Vogelarten vertreten. Es brüten Stockenten, Bläßrallen sowie Rohrweiher im dichten Schilf. Unter den Kleinvögeln ist das Vorkommen der Beutelmeise bemerkenswert. Durch die Kiesgrube Friedrichshall führt ein gut begehbarer Weg, den Spaziergänger problemlos nutzen können. Wie dieses Beispiel zeigt, können auch von Menschen geschaffene Lebensräume für Tiere und Pflanzen von Bedeutung sein.