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Das Ascherslebener Stadtarchiv

Auf Grund des Bestandes an besonders wertvollen Archivalien (Urkunden ab 1211 und Akten ab 1611) erhielt das Stadtarchiv am 13. März 1954 die Anerkennung als "Historisch - wissenschaftliches Stadtarchiv" vom Staatssekretariat für Innere Angelegenheiten, der Staatlichen Archivverwaltung der DDR verliehen. Das Stadtarchiv hat im Jahr 2003, dem Jahr des 1250-jährigen Stadtjubiläums, Einzug in sein neues Domizil gehalten. Es befindet sich jetzt im ehemaligen Gefängnisgebäude der Stadt Aschersleben an der Darre. Der Backsteinbau mit seinen kleinen vergitterten Fensteröffnungen bildet in Zusammenhang mit der Stadtbefestigung eine städtebaulich herausragende Situation. Mit den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer, insbesondere mit der turmartigen großen runden Schale und mit der spitzen Bastion vermittelt das Gefängnisgebäude einen wehrhaften und burgartigen Charakter und prägt dadurch entschieden die Promenade entlang der Eine und den westlichen Altstadteingang zum Burgplatz. Bereits im August 2000 beschloss der Stadtrat, das ehemalige Gefängnisgebäude zu sanieren und für die Nutzung als Stadtarchiv umzubauen. Anlass für den Umzug waren die erschöpften Kapazitäten im Grauen Hof sowie die dort kaum gegebenen Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit. Im November 2001 konnte mit den umfangreichen Baumaßnahmen begonnen werden. Besonderes Augenmerk legte man auf die Erhaltung der ursprünglichen Substanz und Gestaltung. Die verschiedenen Höfe zeigen sich heute z. Bsp. in ihrer früheren Pflasterung. Mit der Einbeziehung der Runden Schale - in ihrer sanierten Form durch ein Podest bereichert - wird die gesamte Anlage komplex erlebbar. Im Eingangsbereich ermöglicht nunmehr die verglaste Halle den Zugang zum neuen Treppenhaus, welches bis ins 1. Obergeschoss führt. Ein behindertengerechter Aufzug ist vorhanden. Zu den Ausstellungsstücken zählen das Schriftgut des Magistrates der Stadt Aschersleben ab 1211, die Rechtssammlung mit Gesetzen und Edikten ab dem 15. Jahrhundert und eine Fotosammlung. Darüber hinaus können die Zeitungssammlung der Ascherslebener ab 1819, die wertvolle Ratsbibliothek, Chroniken und vieles mehr besichtigt werden. Das Gebäude beherbergt außerdem eine besondere Bereicherung der Museumslandschaft – das Kriminalpanoptikum.